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RWANDA

RWANDA

RWANDA

1€ = 700 FrRw

385.-394. Tag (12.01.2005 - 21.01.2005)
Rusumo - Kibungo - Kayonza - Kigali - Gitarama - Butare - Kigeme - Cyangugug - Kibuye - Gitarama - Kigali - Kivuruge - Ruhengeri - 'Grenze'

Bei den 'Rusumu-Falls' überqueren wir die Grenze (S 2°22.948', O 30°46.941') nach RWANDA und das schöne ist, das wir als Deutsche kein Visa brauchen. In RWANDA hatte vor Jahren das schreckliche Massaker zwischen den Tutzi und Hutu tausenden von Menschen das Leben gekostet. Nun jedoch ist RWANDA ein friedliches Land und von anderen Reisenden wurde uns dringend empfohlen hier her zu fahren.

2 Sachen sind absolut auffällig in RWANDA. 1. Es gibt hier hervorragende Asphaltstraßen, und 2. Es gibt hier milliarden von Bananen-Bäumen. Fast jeder freie Quadratmeter ist hier mit einer Staude bepflanzt. Wir rollen noch am gleichen Tag gemütlich in die Hauptstadt nach Kigali. Für afrikanische Verhältnisse geht es in der Stadt normal-chaotisch zu. Viel hupen und drängeln, wieder zischen und pfeifen, aber sowas bringt uns schon lange nicht mehr aus der Ruhe. Nur eines ist erst mal wieder gewöhnungsbedürftig. In RWANDA wird wieder RECHTS gefahren! Seit einem halben Jahr fahren wir jetzt brittisch links, und hier jatzt auf einmal wieder rechts! Keine Bange, auch das haben wir natürlich im Griff.

Wir haben Glück und sind in Kigali gut untergebracht. Watchman, Zaun, schöner Stellplatz in City-Nähe, was will man mehr? Wir lernen Pia und Manfred aus Deutschland kennen, die hier beim DED arbeiten. Manfred bietet uns an, mit ihm eine City-Runde zu drehen um uns in die Örtlichkeiten einzuweisen. So kommt es, das wir auf dem Craft-Market (S 1°57.465', O 30°4.297') , dem Kunstmarkt halt machen. Viele freundliche(!) Verkäufer versuchen hier ihre Waren an den Mann/die Frau zu bringen. Natürlich ist viel Touristen-Ramsch dabei, aber auch alte Schnitzereien, hauptsächlich aus dem CONGO und TANZANIA. Und so kommt es, das wir uns sofort in 2 Figuren und eine Maske verlieben. Aber so ein Geschäft macht man nicht schnell. Wir stöbern eine Stunde herum, und verabschieden uns dann wieder, mit der Auskunft, morgen wieder zu kommen. Manfred zeigt uns noch ein paar gute Restaurants und ein schnelles Internet-Cafe (S 1°56.773', O 30°3.649') bis er uns wieder beim Auto abliefert.

Wir nehmen uns etwas Zeit hier, arbeiten am update der HP und machen uns immer wieder auf den Weg zum Kunstmarkt, um weiter um unsere Figuren und Maske zu feilschen. Nach einem Tag machen wir uns auf nach Butare, das etwar 150km südlich liegt. Auch hier soll es einen Kunstmarkt geben und weil wir uns sowieso im Land etwas umschauen wollten, sind wir hier her gefahren. Der Kunstmarkt enttäuscht, aber dafür finden wir einen Supermarkt, in dem es total leckere, frischgebackene Pizzaschnitten (S 2°36.068', O 29°44.515') gibt. Wer hier vorbeifährt ist selber Schuld! Von einem Geschäftsmann aus OMAN werden wir eingeladen auf seinem bewachten Fabrikgelände zu übernachten und in der Früh werden wir von den Hirten mit warmer Kuhmilch beschenkt. Endlich mal wieder richtige Milch im Kaffee!

Wir fahren weiter durch dichten Regenwald an den Lake-Kivu nach Cyangugu, direkt in Sichtweite zum CONGO auf der anderen Seite des Sees und landen im 'Peace Guesthouse' (S 2°28.203', O 28°54.028') wo wir für günstige 1000 FRw stehen können; eine Anlage, direkt am See, nur leider wird kein(!) Bier hier verkauft. Weil wir uns aber eines mitgebracht haben, suchen wir uns einen Sitzplatz mit Blick auf den See um den Sonnenuntergang zu genießen. Als wir da so sitzen treffen wir einen anderen Mzungu (Weißen), und wir kommen ins Gespräch. David aus UK arbeitet hier im Entwicklungsdienst für die Kirche. Wir reden über seine Arbeit und unsere Reise und auf einmal holt er sein Fotoalbum heraus und zeigt uns Bilder von seiner Familie. Sofort ist uns aufgefallen, das wir einen seiner Söhne kennen und er ist soo stolz, das wir ihn erkannt haben. Sein Sohn ist der Sänger der Popgruppe 'KEANE' aus England und natürlich haben wir jetzt noch viel mehr zu erzählen. Seit SÜDAFRIKA sehen wir die Lieder der Gruppe in MTv und VH1 und Daddy zeigt uns sogar den neuen Video der Gruppe auf seinem Laptop. David läd uns ein, mit ihm zusammen am nächsten Tag auf eine Insel im See zu fahren, wo er geschäftlich zu tun hat. Natürlich sind wir sofort dabei und am nächsten Tag rudern wir über den See auf die Insel 'Ile Nkombo'. Auf dieser Insel leben rund 16000 Bewohner, mehr schlecht als recht vom Fischfang und dem, was sie anbauen. Freundlich werden wir begrüßt und herumgeführt. (Kleine Anmerkung am Rande: Wir hatten durst und sind in den einzigen Laden auf der Insel gegangen um etwas zu trinken zu kaufen. Wir fragen, ob wir eine Flasche Wasser kaufen können. 'Nein, Wasser gibt es hier nicht zu kaufen, sorry.' Vielleicht, ich frag' nur so zum Spaß, können wir ja ein Bier kaufen? Die Antwort war: 'Welche Marke möchtest Du?').

Wir werden herumgeführt und besichtigen auch das Krankenhaus. Alles in erbärmlichen Zustand. Ziemlich verfallen, kein Wasser, kein Strom, aber dafür Cholera- und Malaria-Patienten! Nur die wenigsten Bewohner hier auf der Insel können sich eine Behandlung im Krankenhaus leisten. Später sehen wir ein Schild, das außen am Krankenhaus angebracht ist. 'CARE Deutschland' steht da drauf. Wir fragen nach und der Arzt erklärt uns, das beim Bau des Krankenhauses nie ein Weißer da gewesen ist. Man hat die Bude einfach hingestellt und das wars. Keiner kümmert sich mehr um dieses Projekt. Wir haben Bilder geschossen und wollen mal sehen, ob sich CARE-Deutschland noch jemand daran erinnert.

Am nächsten Tag fahren wir weiter nach Kibuye die Piste am See entlang. Hier ist es egal, das die Strecke in miserablem Zustand ist. Immer wieder haben wir wunderschöna Ausblicke auf den See mit seiner verschlungenen Uferlinie und es wäre schade gewesen, wenn wir hier nicht gefahren wären. Am Abend sind wir wieder in Kigali. Wir tauchen natürlich auch wieder auf dem Kunstmarkt auf. Jetzt auf einmal purzeln die Preise und wir sind die Stolzen Besitzer von unseren 2 Figuren und der Maske, und das zu einem Preis, der nur ein Bruchteil vom Anfangsgebot ist. Hartnäckigkeit zahlt sich eben aus.

Hier gehe ich jetzt auch mal zum Arzt und lasse meinen entzündeten Fuß fachmännisch untersuchen. In der belgischen Botschaft (S 1°57.201', O 30°3.68') praktiziert ein belgischer Arzt und er versorgt erst meine Wunde und verschreibt mir dann Antibiotika, um die Infektion zu behandeln. Ein richtiges Loch hat sich da in meinen Fuß gefressen und seit 4 Wochen trage ich das jetzt mit mir herum. (PS: in der Zwischenzeit ist die Wunde wieder gut verheilt!).

Wir fahren weiter in den Norden und wollen uns mal in der Ecke von Ruhengeri umschauen, bekannt durch seine 7 Vulkane und noch bekannter dadurch, das von hier aus die letzten lebenden Berg-Gorillas besucht werden können. Wir können im Tourist-Office 'Karisimbi' (S 1°30.234', O 29°36.696') für die Nacht stehen und machen uns mal über die Preise schlau, was denn so ein Gorilla-Trecking kostet. Jetzt ziehen sich uns die Schuhe, sorry, FlipFlops aus. Sage und schreibe 375$ pro Person muß man berappen, wenn man die Gorillas für eine Stunde sehen will. Das sprengt natürlich unseren Geldbeutel, aber die Preise sind von der Regierung so festgelegt. Enttäuscht fahren wir weiter.

Vorbei an den wunderschönen Vulkanen zockeln wir Richtung Norden und reisen aus RWANDA aus (S 1°20.704', O 29°44.541').

Fazit: RWANDA hat uns sehr gut gefallen. Ein einfach zu bereisendes Land, und wenn man in der Grenzregion zu CONGO nur tagsüber unterwegs ist, sollten überhaupt keine Probleme auftreten. Die Polizei hat sich auf jeden Fall nie für uns interessiert.



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