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TANZANIA

TANZANIA

TANZANIA

1€ = 1355 TSh

380.-385. Tag (07.01.2005 - 12.01.2005)
Isopa - Sumbawanga - Mpanda - Urinza - Kasulu - Kibondo - Nyakanazi - Sekeseke - Rusumu

An der Grenze nach TANZANIA (S 8°40.886', O 31°29.575') waren wir erst mal ziemlich alleine. Es waren wohl ein paar Bauarbeiter da, die ein neues Grenzhäuschen bauen, nur von den Beamten war weit und breit nichts zu sehen. Auch Hupen konnte sie nicht aus ihren Löchern scheuchen. Nach einer Stunde warten haben wir wenigstens den Zöllner zu Gesicht bekommen und nach einer sehr schläfrigen Abfertigung hat er sich bereit erklärt, sich auf die Suche nach dem Immigration-Officer zu machen. Auch der ist dann irgendwann aufgetaucht und hat sich entschuldigt, dass er nicht hier war, er habe geschlafen.

Bei der Einreise müssen wir wieder mal bluten. Das Visa kostet 50$ pP und eine Art Straßengebühr in Höhe von 25$ müssen wir auch noch abdrücken. Die Straßengebühr ist eigentlich ein totaler Witz, knapp 850km Waldpiste liegt jetzt vor uns, nur die letzten Km ab Nyakanazi sind asphaltiert.

Wir rumpeln los über eine nasse Piste und sind aber voll begeistert von der Landschaft. Sanfte Hügel, Wald und Felder, Dörfer und Einsamkeit wechseln ständig ab. Fast in jedem größerem Dorf haben wir Handyempfang und wir kommen trotz der widrigen Straßenverhältnisse zügig voran. Immer wieder kommen Abschnitte auf der Piste, die wir Autobahn nennen; frisch geschobene breite Pistenabschnitte, welche aber immer wieder in wirklich tief zerfurchte Abschnitte enden und mehr wie einmal schalten wir den 4x4 ein, um nicht in den tiefen Schlammlöchern stecken zu bleiben. Mitten im Wald, in Matai treffen wir auf eine riesige Backstein-Kirche, und als wir stehen bleiben, um uns das Bauwerk mal näher anzusehen, erfahren wir, das sie von den Deutschen erbaut wurde. Hier mal eine kleine Rüge an unseren Geschichtsunterricht in der Schule. Hat irgend jemand schon mal was von 'Deutsch-Ost-Afrika' in der Schule gehört? Naja, vielleicht war ich ja krank an diesem Tag. Wir müssen uns in der Schule mit der unwichtigen Hirarchie der griechischen Götter auseinandersetzen, und über deutsche Kolonial-Politik bekommt man nichts (oder wenig) gesagt. Inspiriert von diesem Bauwerk kommen wir in dieser Nacht wieder mal in einer Mission unter.

Weiter geht es am nächsten Tag durch Bilderbuch-Afrika. Wir bewundern den Kopfschmuck der hiesigen Rinder und müssen nur selten den Kamikaze-Bussen ausweichen, die hier auf der Strecke mit guten 100km/h an uns vorbeidonnern. Essen holen wir uns wie immer direkt am Straßenrand und ungestörtes übernachten im Busch ist hier auch kein großes Problem. 4 Tage lang sind wir so im Busch unterwegs. In Kasulu staunen wir nicht schlecht. Mitten im Dorf steht ein Hinweisschild mit der Aufschrift 'INTERNET'! Wir folgen dem Wegweisern und kommen schließlich in ein Lehrer-College, in dem auch ein Internet-Cafe (S 4°34.351', O 30°6.354') ist. Nach einer Stunde fahren wir weiter und finden einen Schlafplatz in der Mission in Kibondo. Freundlichst werden wir aufgenommen und kommen am nächsten Tag erst spät weiter. Einer der Patres hier kümmert sich um die Gärten in der Mission und wir bekommen eine kostenlose Führung. Mit viel Begeisterung erklärt uns Pater Jean den Unterschied zwischen Banane und Plantene, wir sehen die Hühnerzucht und den geplanten Kuhstall. Mit besten wünschen, 10kg Kartoffeln, einem Bund Bananen, einem Bund Plantene, 10 Gurken und einem persönlichen Abschiedsgeschenk rollen wir am späten Vormittag erst wieder vom Hof der Mission.

Die Piste wird nun immer besser und vorbei an Tabak-Feldern kommen wir endlich in Nyakanazi an und damit an der Asphalt-Straße. Auf bestem Teer rollen wir mühelos in Richtung Grenze (S 2°23.093', O 30°47.084') , wir wollen als nächstes RWANDA (RUANDA) besuchen.

FAZIT: TANZANIA ist eine Reise wert. Wir sind der Meinung, wir haben nichts verpasst, weil wir nur den Westen von TANZANIA gesehen haben. TANZANIA ist ein touristisch voll erschlossenes Land und es ist einfach, hier immer wieder mit dem Flieger her zu kommen. Dann schauen wir uns bestimmt auch mal die Küste und Sansibar an. Die Strecke die wir gefahren sind, ist für Pauschaltouristen schwer zu erreichen. Tolle Landschaft, ordentliche Pisten, nette Menschen. TANZANIA, wir kommen wieder!


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