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ZAMBIA

MALAWI I

MALAWI 1€ = 145 MKw

344.-346. Tag (02.12.2004 - 04.12.2004)
Mchinji - Lilongwe - Dedza - Zombe - Blantyre - Mulanje - Thornwood (Grenze)

Ja, es ist nur eine kurze Stippvisite, die wir MALAWI abstatten, aber wir sind im Transit und wollen später noch in Ruhe MALAWI besuchen.

Der kurze Aufenthalt an der Grenze (S 13°47.859', O 32°52.28') ist nicht der Rede wert. Wir schließe eine Auto-Versicherung für 3500 MKw (1€=142MKw --> 25€ für 2 Monate) ab und schon rollen wir über die Straßen von MALAWI, eines der Highlights auf unserer Reise. Wir werden dem See jetzt zwar noch keinen Besuch abstatten, aber die wilde Bergwelt hier bietet auch genug fürs Auge. Langsam schrauben wir uns durch die Hügel auf fast 1800m Höhe. Das Wetter ist kühl und es ist angenehm zu fahren. Auf den guten Teerstraßen ist aber auch langsam immer mehr los. Wir merken es deutlich, je weiter wir nach Norden kommen um so afrikanischer werden die Verkehrssituationen. Immer mehr Menschen sind auf der Straße zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Am Abend kommen wir in Lilongwe an, der Hauptstadt von MALAWI. Lilongwe ist eine komische Hauptstadt. Sie ist in 2 Teile aufgeteilt. Die 'Old City' und 'Capital Hill'. Geschäftiges Treiben, Märkte und quirlig buntes Leben gibt es eigentlich nur in Old City. Hier ist der afrikanische Teil der Stadt. In Capital Hill sind die meisten Banken und ATMs (S 13°57.78 ', O 33°47.534'), hier sind Botschaften und Regierung und alles ziemlich europäisch aufgebaut.

Wir fühlen uns aber in Old City viel wohler. Wir übernachten in der Kiboko-Lodge (S 13°59.957', O 33°45.579') die ausreichend Platz für Camper hat und auch ein beliebter Anlaufpunkt von Overlander-Bussen ist. Wir fahren in die Stadt und wollen Geld abheben. Wie wir aber leider feststellen müssen, wir haben viel herumgefragt, gibt es hier keinen VISA-ATM (??) und so gehen wir in ein Fortex-Büro, wo man gegen Gebühr mit der Kreditkarte Geld bekommen kann. Noch mal zur Info: In Capital-Hill gibt es große Banken mit ATMs (S 13°57.78', O 33°47.534'). Wir füllen in der Stadt unsere Vorräte auf und machen uns dann unter dem Zurufen der Straßenhändler wieder auf den Weg. Nach einer angenehmen Fahrt durch schöne grüne Berglandschaft kommen wir Abends in Zombe an. Der Reiseführer verrät uns, das es einen Campingplatz geben soll und es ist schon fast ein kleines Abenteuer, bis wir ihn gefunden haben. Zombe liegt am Fuß eines 2086m hohen Berges auf 800m. Im Führer steht beschrieben, dass das Camp 7km hinter Zombe liegt. Was ja auch stimmt, nur hätte man ruhig dazu schreiben können, das es fast oben auf dem Gipfel des Berges liegt, was die Zeit wesentlich verkürzt hätte, bis wir es gefunden hatten. Selber gefunden haben wir es eh nicht. Auf dem Weg nach oben sind wir an einem LKW vorbeigefahren der gerade eben gestorben ist. Sein Beifahrer wollte aber weiter nach oben auf den Berg und als er sich bereit erklärt hatte, uns den Weg zum Camp zu zeigen, ist er die letzten 5km bei uns als Trittbrettfahrer auf dem Toyo mitgefahren. In engen Windungen schlängelt sich die Straße den Berg hinauf, es war inzwischen stockdunkel, und als uns unser Führer den Forest-Camp (S 15°21.56', O 35°18.18') zeigt sind wir nicht schlecht überrascht: eine Wiese im Wald mit Wächter, das ist der Camping und dann soll er auch noch 7US$ pro Nase kosten !!!?! Keine Dusche, kein Wasser (außer dem Regen) und eine Strohhütte mit Plumpsklo. Wir erklären uns schnell bereit, unseren Passagier noch nach Hause zu fahren und auf dem Rückweg fahren wir natürlich nicht zum Camp sondern suchen uns ein lauschiges Plätzchen im Wald, mitten auf einem Fußballplatz, in 1700m Höhe, bei regen und 10°C! Es gab an diesem Abend nur Cornedbeef und Brot, aber wir hatten noch Wein, uns so wurde es noch ein richtig gemütlicher Abend. Am nächsten Morgen war es das erste Mal auf unserer Reise, das wir das Dachzelt nass zusammenbauen mussten.

Wieder unten vom Berg, in der Stadt, fing dann auf einmal der Toyo an zu mucken! Wir kennen das ruckeln das er macht, wenn ein Dieseltank leer ist und wir umschalten müssen, aber wir hatten doch noch genug Sprit im Tank!?! Gut, eben schnell entlüften, weiter geht's. Polizeikontrolle: Papiere, Versicherung, ... alles ok, weiter geht's, aber nur 5m, dann wieder ruckeln und der Motor geht aus. Mit 1000 guten Tipps der Polizisten und umliegenden Passanten 8-/ entlüfte ich noch mal (es war schon wieder Luft im Dieselfilter) und weiter geht's. Nach 2km wieder ruckeln und Stopp. Wir halten an und ich suche jetzt nach mal richtig gründlich nach dem Problem. Ich liege unterm Auto (ja, es hat die ganze Nacht geregnet), Helfer bleiben stehen, geben Tipps oder lachen uns aus, und ich suche weiter nach dem Defekt. Irgendwo muss die Dieselleitung undicht sein und Luft ansaugen. Aber es ist nichts zu finden!?! Hmmm, vielleicht ist ja auch die Leitung verstopft? Ich löse mehrere Schläuche und als ich den Schlauch vom Haupttank abziehe, höre ich ein tiefes aufatmen. Nein, nicht von mir, sondern vom Tank. Jetzt ist alles klar! Es war so ein kleines schnödes Problemchen, das man ganz ohne sich in den Dreck legen zu müssen hätte lösen können. Der Tankdeckel sollte eigentlich automatisch entlüften, und das tat er wohl nicht mehr. Wir erklärten unseren Zuschauern das jetzt alles in Ordnung sei und stopfen eine Plastiktüte in den Tankstutzen. Brumbrum, alles läuft wieder normal. Später haben wir dann mit etwas Sprühöl und Druckluft den Tankdeckel repariert.

Es geht weiter und wir kommen nach Blantyre. Wir tanken noch mal voll und machen uns auf zur Grenze nach MOCAMBIQUE. Die Ausreise aus MALAWI (S 16°4.716', O 35°44.056') geht wie erwartet problemlos vonstatten und wir müssen gute 4km fahren bis wir an das Grenzhäuschen von MOCAMBIQUE kommen.

FAZIT: MALAWI ist toll, easy, und wir werden in ein paar Wochen wieder zurück kommen und uns etwas näher Land, Leute und See anschauen.


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ZAMBIA

MALAWI II

MALAWI

1€ = 145 MKw

366.-379. Tag (24.12.2004 - 06.01.2005)
Namwera - Mangochi - Cape Maclear - Senga Bay - Lilongwe - Nkhotakota - Nkhata Bay - Mzuzu - Mkondowe - Karonga - Chitipa - Kaliando

Schnell sind wir eingereist (S 14°22.287', O 35°36.086'), wir kennen die Prozedur ja schon. Die vielen Helfer, die hier an der Grenze lauern haben diesmal keine Chance. Wir waren ja schon mal in MALAWI! Wir haben eine gültige Versicherung, wir haben Landeswährung, uns so machen wir uns einen riesen Spaß daraus, den Jungs zu erklären, das wir lieber ohne Versicherung fahren, weil wir das Geld sparen wollen. Natürlich haben sie uns gleich vor den Polizeikontrollen gewarnt, aber wir haben nur gelacht und sind weitergefahren. Übrigens hat die Polizei uns wirklich oft nach der Versicherung gefragt und so sollte man hier wirklich eine haben. (siehe Tipps in 'Infos für TransAfrika').

Durch die wunderschöne Bergwelt kommen wir in Mangochi an, freuen uns über den funktionierenden ATM (S 14°28.895', O 35°16.03') und die herrliche Aussicht auf den See und beschließen dann gleich weiterzufahren nach Cape Maclear wo wir Weihnachten am Malawi-See verbringen wollen.

Wir landen im Fat Monkey's (S 14°1.434', O 34°50.479') wo wir für unglaublich billige 0,70€ pro Person und Nacht campen können. Es ist ein schöner aber buisy Platz. Es hat eine schöne Bar, ein gutes Restaurant, liegt direkt am Wasser und ist 24h bewacht. Hier wird Party gemacht und es gibt nicht unbedingt die Möglichkeit besinnliche Weihnachten zu feiern. Bis in der Früh läuft die Musik und wann wir genau ins Bett gegangen sind können wir nicht sagen :-)). Das beste hier ist unser Stellplatz. Wir stehen direkt unter einem riesigen Mangobaum und, ungelogen, jeden Morgen wenn wir da sitzen und Kaffee trinken, fallen einem die reifen Mangos direkt vor die Füße, groß wie Grapefruits und herrlich süß und ohne Fusseln.
Die Jungs am Strand sind leider ein wenig aufdringlich, man kann keinen Schritt aus dem Camp machen ohne nicht sofort mit Handwerkskunst, Schmuck oder sonstigem Krimskrams konfrontiert zu werden. Aber nach 2 Tagen hat sich der Sturm gelegt, man kennt uns, und wir können in Ruhe den Strand, das Wasser und die Umgebung genießen. Wir lernen hier viele nette Leute kennen und zusammen mit Frank (Lehrer aus Deutschland, der sich ein Jahr Auszeit genommen hat), unternehmen wir einen wunderschönen Bootsausflug auf dem See. Tauchen kostet hier 25$ nur leider hat uns der Regen am Tauchtag einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir begnügen uns mit Schnorcheln und sind begeistert von den vielen bunten Barschen, die hier im kristallklaren warmen Wasser herumschwimmen.

Auf dem Camp lernen wir Michel kennen. Michel aus NL ist so wie wir auch Overlander und in einem 30 Jahre altem VW-Bus (mit 2 Liter-Motor!) unterwegs. Hier ist seine Homepage: www.GlobusOverland.com. Die Landkarte auf dem Auto verrät, das er über die Türkei und Iran nach Pakistan und Indien gefahren ist, und dann seinen Bulli nach Cape Town verschifft hat, wo er jetzt an der Ostküste von Afrika zurück nach HOLLAND fahren möchte. Natürlich haben wir viel gemeinsamen Gesprächstoff! Das eigentliche Highlight aber, das uns auf ewig zusammenschweißen wird ist eine Frage, die er uns am Nachmittag stellte. Er will ein Huhn kaufen und braten, da aber eines für ihn zu viel ist, könnte er ja auch ein großes kaufen und dann zusammen mit uns zubereiten, meint er. Was ist daran besonders, werdet ihr euch jetzt fragen. Nun, es gibt hier keine abgepackten Hühner, sondern nur lebendige! Michel kommt aus dem Dorf zurück mit einer schönen fetten Henne. Und nun kommt was kommen muss, und das schweißt einen wirklich zusammen: das Huhn muss geschlachtet werden. Keiner von uns hat je so was gemacht. Wir beschließen Arbeitsteilung: Michel killt und rupft, Stephan nimmt aus! Ehrlich, es war ungewohnt, spannend, und wir hatten wirklich viel Spaß dabei. Spaß in soweit, das immer die anderen über den Witze gerissen haben, der gerade am 'Machen' war. Kopf abschneiden, ausbluten, brühen, rupfen, ausnehmen, würzen, grillen, essen. Es war lecker und ein langer Abend. Wir haben auch gleich ausgemacht, das wenn wir uns das nächste mal auf unserer Reise treffen, dann wollen wir 'ES' noch mal machen, nur mit vertauschten Aufgaben.

Nach 4 Tagen ziehen wir weiter. Michele ist am Morgen schon nach Lilongwe losgefahren, wir kommen erst Mittags weg und wollen weiter den See entlang nach Norden fahren, aber wieder mal kommt alles anders. Auf der Straße im Süden des Sees treffen wir auf einen liegengebliebenen Renault R4. Er war schon am Morgen auf dem Campingplatz, 2 Holländerinnen hatten ihn mit 2 Fahrern gemietet um nach Salima und weiter nach Lilongwe zu kommen. Und genau dieser R4 steht jetzt auf der Piste und gibt keinen Mucks mehr von sich. Kühler kaputt, überall Öl, großes Problem. Wir helfen mit anschleppen und als der Motor endlich läuft, sieht man sofort, das die Zylinderkopf-Dichtung kaputt ist. (eigentlich war die ganze Karre in einem Zustand, der vermuten lässt, dass sie schon seit 10 Jahren kaputt ist). Mit ungutem Gefühl steigen die 2 Mädels wieder ein und sie sind froh, das wir ihnen anbieten, erst mal hinter ihnen her zu fahren, bis wir sehen, ob es die Karre noch tut. Was soll schon kommen? Kurz gesagt, nach 15 Minuten hatten wir die Aufgabe zu erledigen, wie man mit 4 Personen im Toyo fährt. Der R4 war gestorben und weil sie dringend nach Lilongwe mussten haben wir vorgeschlagen, sie die letzten 100km nach Salima zur Busstation mitzunehmen. Die Piste war ziemlich schlammig und so sind wir erst im Dunkeln in Salima angekommen. Wir haben im Backpacker COOL RUNNING (S 13°43.865', O 34°37.12') in Senga-Bay übernachtet und wollten sie Morgen zum Bus bringen.

Und wieder kommt alles anders. Marieke und Marjolein kommen in der Früh aus ihrem Zimmer, ein Taxi wartet schon und sie müssen ins Krankenhaus fahren. Marieke hat irgend etwas mit ihren Augen, sie brennen und sie bekommt sie nicht mehr auf vor lauter Schmerzen. Nach 3 Stunden sind sie zurück und erklären uns, das man es hier nicht untersuchen kann und sie jetzt schnell nach Lilongwe kommen müssen. Dort gibt es Ärzte die helfen können. Natürlich fahren wir sie hin! Wieder zu viert im Toyo düsen wir die 150km nach Lilongwe ins Krankenhaus. Es stellt sich heraus, das es eine bakterielle Augeninfektion ist, die sie sich wohl beim Schnorcheln mit Kontaktlinsen im Malawi-See geholt hat! Weitere 2 Stunden suchen wir eine Apotheke, die die verschriebene Medizin hat, leider ohne Erfolg. Später dann hilft uns ein deutschsprechender Arzt weiter, und besorgt die Medizin. Wir erfahren nach ein paar Tagen per eMail, dass beide wieder zurück in Holland sind und das es Mariekes Augen wieder gut geht, kein Schaden. Liebe Grüße hier noch mal an beide und sorry, wir haben kein Foto von Euch, um sie hier zu zeigen.

Nun ja, wir sind also doch wieder in Lilongwe und wollten aber an den See, um nach Michele zu suchen, um zusammen Sylvester zu feiern. Also düsen wir die Strecke wieder zurück und machen uns, am See abgekommen, auf die suche nach Michele. Wir klappern ein paar Campgrounds ab und werden schließlich am Nachmittag des 31.12.2004 fündig und stöbern den alten Bus in Nkhata-Bay (S 11°37.235', O 34°18.29') auf. Riesig natürlich die Freude und noch besser, 2 deutsche Honda Dominator stehen auch noch am Campground. Wir lernen Manu und Volker kennen, 2 Overlander die schon seit 15 Monaten unterwegs sind und jetzt auf dem Weg nach Süden sind. Gemeinsam genießen wir ein gutes aber zu teures Sylvester-Essen und, weil es zu regnen begonnen hat, treffen wir uns alle bei Michele im VW-Bus und feiern zu 5't Sylvester 2005. Bei Abba-Musik und reichlich Alkohol erleben wir einen dermaßen tollen und lustigen Jahreswechsel, das wir ihn wohl nie mehr vergessen werden. Draußen strömt es vom Himmel, drinnen geht die ungeplante Party ab.
Den nächsten Tag brauchen wir alle zum regenerieren, wir machen TD am Auto, frisieren unsere Reisedokumente und nach 4 Tagen machen wir, der VW-Bus und der Toyo, uns gemeinsam auf, weiter nach Norden. Wir erleben noch ein gemeinsames Buschcamp und am nächsten Tag trennen sich unsere Wege, Michele will weiter nach TANSANIA, wir aber nach Westen, um über ZAMBIA zum Tanganika-See zu kommen. Tschau Michele, wir treffen uns bestimmt wieder!

Die Strecke die wir jetzt dann zu bewältigen haben wäre für den VW-Bus wohl auch nur mit größten Anstrengungen zu befahren gewesen. Wir biegen also bei Karonga nach links ab, um uns durch die Berge auf den Weg nach Chitipa und ZAMBIA zu machen. 25km hinter Karonga ist erst mal Schluss. In einer schlammigen bergauf Passage haben sich die Autos und LKWs gestaut, da immer wieder einer von den dicken Brummern im glitschigen Schlamm stecken bleibt. Glücklicherweise ist eine Planierraupe da, die die LKWs den Berg hinaufzieht. Nur leider eben kein Seil! Für die kleineren Laster geben wir gerne unseren Bergegurt her, aber als dann ein vollbeladener Cola-LKW stecken bleibt, ist uns unser 8t-Gurt zu schade. Es hat übrigens einen einheimischen LKW hier gehabt, mit starkem Stahlseil, aber nachdem die Raupe IHN damit hochgezogen hatte, hat er alles eingepackt und ist weitergefahren (der Hirsch). Irgendwann hat einer ein 20mm Nylonseil aufgetrieben und es 8-fach an den Cola-Laster gebunden. Als die Raupe angezogen hat, hat es einfach 'fitsch' gemacht und ist gerissen, ohne das sich der Laster groß bewegt hat. Wir waren zu dieser Zeit immer noch hinter dem Laster, also kein Vorbeikommen. Dann endlich bewegt sich der Brummi und die Raupe zieht ihn langsam die Steigung hinauf. Blöderweise ist die Strecke hier nicht nur steil, sondern hängt auch noch zu einer Seite. Der volle Laster kommt seitlich ins rutschen und steht irgendwann mit der Hinterachse fast in der Luft und droht vom Weg herunter umzukippen. Jetzt ist die Mausefalle zugeschnappt. Vorwärts kippt der Laster um, rückwärts geht auch nichts mehr, und wenn die Raupe das Schleppseil lose lässt, rutscht er auch von der Straße herunter und fällt um. Bis zu dieser Stelle können wir problemlos fahren, nur dann ist eben der Weg versperrt. Von den Einheimischen will keiner helfen und so sind es wieder WIR, die was unternehmen.
Wir fahren den Fahrer des LKW zurück nach Karonga ins Hauptlager, wo ein leerer LKW organisiert werden soll, um den havarierten umzuladen und dann herauszuziehen. Nach einer Stunde verabschieden wir uns aus dem Depot und erklären, das wir zurückfahren wollen und uns einen Weg an der Raupe vorbei suchen werden. Mit tausend guten Wünschen und Dankeschöns fahren wir wieder zurück. An der Unglücksstelle abgekommen ist die Überraschung groß. Die Raupe ist weg, der Laster hängt immer noch auf halb acht und wir können problemlos passieren. Nur der Beifahrer des LKW fragt nach Informationen und er ist froh, als wir ihm sagen, das in ca. 2 Stunden ein anderer Laster zu Hilfe kommt. Er erklärt uns, das seine Hauptbeschäftigung in der Zwischenzeit die war, die Ladung vor PLÜNDERERN zu verteidigen. Wir geben ihm noch was zu essen und fahren mit guten Wünschen weiter nach Chitipa.

Dort angekommen decken wir uns noch mit dem Nötigsten ein und machen uns dann auf die Suche nach einem Schlafplatz... . Wir haben Glück, und können direkt vorm Immigration-Office und Zoll (S 9°41.864', O 33°15.158') campieren. So können wir morgen dann schnell die Ausreise machen. Nach dem Aufstehen dauert es nur 15 Minuten und wir haben alle Stempel die wir brauchen. Wir fahren noch mal in den Ort um unsere letzten Kröten loszuwerden und sind freudig überrascht, als wir 'unseren' CocaCola-Laster wieder sehen. Sie sind gerade angekommen, haben eine abenteuerliche Bergungsaktion hinter sich und sehen ziemlich müde aus. Aber wenigstens hat alles bei ihnen geklappt.

Die Grenzstraße nach Westen hat der Regen fortgespült und so verlassen wir Chipita in Richtung Norden, um in einem Bogen nach Kaliando und über die Grenze nach ZAMBIA zu fahren.

FAZIT: MALAWI hat uns keineswegs enttäuscht. Hier kann man billig Urlaub machen, es gibt viel Landschaft zu bewundern und der See mit seinen vielen bunten Fischen ist einfach Klasse.


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