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BOTSWANA

BOTSWANA

BOTSWANA


313.-336.Tag (1.11.2004 - 24.11.2004)
Lobatse - Gaborone - 'Central Kalahari' - Rakops - Orapa - 'Kudu-Island' - Gweta - Maun - Sehithwa - Sepupa - 'Tsodilo Hills' - Shakawe - Seronga - Duma - 'Savute River' - Khwai - Shorobe - Maun - Moremi Park - Querfeldein - 'Chobe River' - Kasane - Pandamatenga - Kasane - Kasangula

 

So, dann sind wir jetzt also in BOTSWANA. Wieder dauert der Grenzübertritt nicht länger als einmal Tanken und schon sind wir wieder auf der Strecke. An der Grenze bei Lobatse müssen wir nur eine Art Straßenbenutzungsgebühr von 70P (Pula, 1€= ca.6P) entrichten.

Tags darauf rollen wir nach Gaborone, um uns für das ZIMBABWE-Visa schlau zu machen. Nach längerem Suchen finden wir die Residenz der Botschaft und als wir an der Türe klingeln wollten, um nach dem Weg zu fragen, kommt der Sohn des Botschafters und erklärt sich bereit uns den Weg zu zeigen. Wir zwängen uns (er ist nicht gerade ein schmales Hemd) zu dritt ins Auto und bald sind wir angekommen. Ich halte schon Ausschau nach einem Parkplatz VOR der Botschaft als der Watchman den Junior erkennt, das schwere Eisentor rollt zur Seite und wir fahren mitten auf das Botschaftsgelände. Wir werden angehalten DIREKT VOR dem Hauptportal zu parken und mit unserer hochrangigen Begleitung geht es vorbei an all den Wartenden, ein paar Treppen hinauf und Junior stellt uns seiner Tante vor, die uns sämtliche Einreisebedingungen erklärt. Das nennt man Service, oder? Naja, auf jeden Fall gibt es das Visa an der Grenze, 30US$ pro Person und sie freut sich, das wir ihr Land besuchen möchten. Mit freundlichsten Wünschen fahren wir wieder vom Gelände (S 24°39.617', O 25°54.525'). NACHTRAG: Wir haben uns entschlossen, ZIMBABWE nicht zu besuchen. Die Versorgungslage im Land ist sehr schwierig, selten gibt es Diesel oder Benzin, und wenn, dann zu hohen Preisen (1,2US$/Liter). Als wir in ZAMBIA waren, sind die Leute aus ZIBMABWE über die Grenze gekommen, um Salz zu kaufen! Außerdem wollen wir Präsident R. Mugabe mit seinem korrupten Staatsapparat nicht mit unseren Visa-Gebühren unterstützen.

Ein Tag der so beginnt hat natürlich noch das Zeug was Besonderes zu werden. Und als wir so durch Gaborone cruisen, fällt uns ein Nissan Patrol mit deutschem HH-Nummernschild auf. Keine Frage, mit Dachzelt und Kanistern auf'm Dach muss es auch ein Traveller sein. Wir halten an und im Gespräch stellt sich heraus, das Tobi in Gaborone arbeitet, seit Jahren hier ist und nur vergessen hat, sein Auto umzumelden, ... . Tobi baut Funk-LAN-Netzwerke in Gaborone auf, um die Hauptstadt mit Internet zu versorgen. Weil er gerade auf dem Weg zu einem Kunden ist, der auch sein Freund ist, fahren wir mit und landen schließlich bei Erhard in seiner Firma 'GHT-Engineering' die Solaranlagen für Heißwasser baut. Hier kenn ich mich aus: Drehbank, Blechbiege- und Rollmaschinen, Stanzen und Schweißgeräte. ... 'Ach ja, Du, Erhard, einer unserer Wassertanks hat einen kleinen Riss und da wollte ich fragen, ob ich den hier schweißen könnte, ....'. 'Bau aus das Teil, fühl Dich wie zu Hause, alles kein Problem!'. Der Tank ist schnell wieder dicht und, man höre und staune, nach 41000km kommen wir dazu, unseren in Frankreich (!) abgerissenen Auspuff zu schweißen und zu verstärken. So einen Tag nennt man 'einen guten Lauf'. Erhard lädt uns noch zum Abendessen ein und als es schon lange Dunkel ist fahren wir zu Tobi und Jenny (seine Freundin), wo uns bis spät in die Nacht der Gesprächsstoff nicht ausgeht.

Am Morgen dann eine böse Überraschung, ich bekomme mein rechtes Auge nicht mehr auf. Irgend jemand hat mit Nachts eine Tonne Sand hineingeschüttet!! Dreck? Verblitzt? Keine Ahnung! Mit Jenny's Hilfe finden wir eine hervorragende Augenklinik und ich lass mir tief in die Augen schauen. Schmutz ist nicht drin, NUR (?!?) verblitzt (bin wohl aus der Übung). Hier noch mal DANKE an Jenny für Deine Hilfe!

Wir fahren weiter zum 'Central Kalahari Game Reserve', einem Nationalpark, der für die Öffentlichkeit gesperrt sein soll, aber wir wollen es einfach probieren. Dort angekommen, wir müssen über den 'Kutse Nationalpark' einreisen, lässt uns der Wächter einfach passieren und wir übernachten mitten in der Kalahari, einem der einsamsten Plätze die man hier in BOTSWANA finden kann. Aber die Landschaft ist grandios! (wenn man Busch mag). Die Durchquerung der Kalahari dauert 3 Tage und in dieser Zeit treffen wir nicht ein einziges Auto! Nur an einem Posten wird man auf uns aufmerksam und wir müssen doch noch Eintritt bezahlen. Für 2 Nächte und 3 Tage müssen wir satte 700P (ca.120€!!) hinblättern. Das tut weh, besonders wenn man bedenkt, das die ausgeschriebenen Campgrounds nichts zu bieten haben, es sind einfach nur markierte Plätze in der Walachei, kein Wasser, kein Klo, keine Dusche, nichts, nur Busch. Viele Tiere haben wir hier auch nicht gesehen, nur ein Löwe ist aufgefallen, der faul und an uns uninteressiert unter einem Baum döste.

Hier gleich mal zur Info: Wer nach BOTSWANA fährt muss Sand gerne haben. Fast ganz BOTSWANA ist mit Kalahari-Sand eingedeckt. Nicht das es hier Dünen gibt, nein, nur flaches Land mit Busch, aber die Pisten dazwischen sind meist tiefer Sand. Ohne Allrad geht hier wenig. Aber unser Toyo lässt uns nie im Stich und so wühlt er sich mit kraftvollem Auspuffsound durch den tiefen Sand ohne Probleme.. Auch das Tankstellennetz ist nicht so üppig und wir sind froh über unsere 150 Liter Diesel on Board und der Toyo nimmt sich auch mal mit 13 Liter/100km etwas mehr als üblich zur Brust.

Wir fahren weiter über Orapa (zweit größte Diamantenmine der Welt) nach Kudu-Island, eine Insel in den Makgadikgadi-Pans, wo es wunderschöne alte Baobab-Bäume zu bewundern gibt. Doch dann die große Überraschung, schon alleine das 'in die Nähe fahren' kostet Eintrittsgeld. Gut 75 Pula (13€) sollen wir berappen, puh, ... nur fürs anschauen? Wir können uns herausreden und kommen ohne bezahlen wieder weg. Wäre auch ein bisschen viel für 10 Minuten Baobab.

Wir kommen nach Maun. Maun ist die Hauptstadt des Nordens. Hier treffen sich alle Touristen die das Okavango-Delta besuchen wollen. Dafür hat die Stadt auch jede Menge Infrastruktur. Supermärkte, Banken (ATM), Tankstellen, Internet (15P/30min, 25P/Stunde) Camping und Lodges, alles was das Tourie-Herz so begehrt. Auch die Preise lassen Rückschlüsse auf regen Publikumsverkehr zu. Alles Preise wie in Deutschland, mal vom Diesel abgesehen (2,80P/Liter). Wir füllen unsere Reserven auf und verschwinden wieder, um das Okavango-Delta im Uhrzeigersinn zu umfahren.

Wir machen noch einen Abstecher zu den 'Tsodilo-Hills' (die mittlere Piste ist die Beste) wo 2000 Felsmalereien der Buschmänner zu bewundern sind. Als wir ankommen staunen wir nicht schlecht: KEIN EINTRITT ist zu bezahlen, nur Camping kostet. Es ist aber früh am Morgen als wir dort sind und so schauen wir uns in aller Ruhe um und fahren weiter in Richtung NW an die Grenze von NAMIBIA. Mit der kostenlosen staatlichen Fähre überqueren wir den Okavango-River und es geht auf der anderen Seite den Fluss wieder herunter. Wir sind in Angel-Laune und so befragen wir unsere Kristallkugel (das GPS), wo denn die Straße am nächsten zum Fluss verläuft. Dort wollen wir uns einen Weg zum Ufer suchen und als wir in der Nähe sind haben wir wieder mal Glück und es zweigt ein kleiner Weg zum Ufer hinab.

Was jetzt kommt ist wohl ein absoluter Glücksfall und gleichzeitig DAS bisherige Highlight auf unserer gesamten Reise. Wir hatten geplant, das wir auf jeden Fall eine Mokoro-Fahrt (Einbaum) auf dem Okavango machen wollten. Aber so höret weiter, ihr Lieben zu Hause:
Also, wir zweigen in die kleine Piste ab und stehen bald vor einem Tor, das mit einer Kette verschlossen ist. Aufmachen oder umdrehen war die Frage, ... wir fahren durch. Wir sind auf dem Gelände einer Schule, die hier mitten im Busch liegt. Wir treffen James aus England, einen der jungen Lehrer die hier ein freiwilliges Jahr verbringen, um Problemkindern aus BOTSWANA einen Schulabschluss zu ermöglichen und dabei auch gleich noch ein Handwerk zu erlernen. James führt uns herum, stellt uns allen vor und wir sind herzlich eingeladen zu bleiben. Wir sehen die Hühnerzucht, den POOL (!!!), das EDV-Zelt, Duschen und Klos mit Wasserspülung, die Metzgerei, die Bäckerei, die Klassenzimmer, den Gemüsegarten, die Werkstatt, die Wohnhäuser und Zelte der Angestellten, und das alles mitten im Busch! .... wir fragen nach dem Fluss, und stehen gleich am Ufer des Okavango, wo in der Abendsonne die Fische aus dem Wasser springen. "Sucht Euch einen Platz am Ufer oder kommt wegen der Elefanten und Hippos auf das Grundstück hinter dem sicheren Zaun, ....." whow, was sagt man dazu?? Wir entschließen uns natürlich am Ufer zu stehen und bekommen leider keinen Besuch in der Nacht von irgendwelchen Rüsseltieren. Die Entscheidung ist klar, wir bleiben den ganzen nächsten Tag hier und vertreiben uns die Zeit mit Angeln und Faulenzen. Deggi zieht einige kapitale Fische aus dem Wasser und wir können unser Glück gar nicht fassen, genau so hatten wir es uns vorgestellt; das Auto direkt am Fluss und wir beim Fischen.

Wer jetzt meint, das wäre schon alles, der hat sich schwer geirrt!

Am Morgen, wir haben das Auto schon fertig gepackt und werfen nur noch mal ein paar Haken für die Fische ins Wasser, fährt Steve, der Leiter und Gründer der Schule, mit dem Boot an uns vorbei hinaus auf den Fluss. Wir winken freundlich und packen unser Angelzeug ein, um endlich weiter zu fahren. Nach kurzer Zeit, der Toyo ist schon fast warmgelaufen, kommt Steve zurück und erklärt uns, das er sich schuldig fühle, uns nicht zu einer Bootsfahrt eingeladen zu haben. Wenn wir Zeit und Lust hätten (was für eine Frage!) dann könnten wir doch zusammen eine kleine Bootsfahrt ins Okavango-Delta unternehmen. In Rekordzeit haben wir Trinkwasser, Foto, Sonnenbrillen und Hüte eingepackt und düsen mit Steve im Alu-Boot den Okavango herunter. In der Hauptströmung angekommen machen wir den Motor aus und lassen uns treiben. Wir genießen die Stille, sehen Hippos und Krokodile, bewundern die Vogelwelt und sind absolut happy. SO ein Glück muß man erst mal haben, oder? Wir baden im Fluss, einer hält immer Ausschau nach Krokodilen, machen kleine Wanderungen im dichten Papyrus-Dschungel und Steve erweist sich als kundiger Führer. Wir lassen uns viele Kilometer treiben, machen immer wieder am Ufer unter schattigen Bäumen fest und genießen den Ausflug und die Stille. Dann kommt das ungewöhnliche, Steve's Handy klingelt und er wird zurück zur Schule gerufen, das Boot wird benötigt. Egal, wir hatten schon mehr als wir erwartet hatten. An der Schule wieder angekommen, warten Jasmine (aus Österreich) und Dave schon auf unsere Ankunft, um das Boot zu übernehmen. ......

Wer jetzt denkt, das wäre schon alles gewesen, der liegt wiieeddeerr total falsch.

Wir machen fest und klettern an Land. Wir bedanken uns bei Steve für dieses unvergessliche Fahrt und im gleichen Atemzug fragt uns Dave, was wir nun genau vorhätten!!??!! Sie fahren jetzt auf eine Insel ins Delta, wo Freunde übers Wochenende Buschcamping machen, und wenn wir Lust hätten, könnten wir doch mitkommen. Sie wollen dort übernachten, fischen und morgen zurückfahren. ... Jetzt noch mal langsam umd zum Mitdenken ... ob wir Lust hätten, Buschcamping auf einer Insel im O-K-A-V-A-N-G-O Delta zu machen. 8-)=) ....... Mit Schlafsäcken, Plastikplane (als Zelt), Angelzeug und Kameras düsen wir den Fluss hinauf, machen kleine Pausen zum Angeln und kommen nach 2 Stunden auf der Insel an. Dort liegt ein Hausboot am Ufer festgemacht, ein kleineres Boot ist auch da zum Fischen und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Herzlich werden wir von Patrick (aus dem Saarland und 5*-Koch), seiner Frau Isabelle (aus Frankreich) und den Kiddies Manu(4) und Pablo(2) begrüßt. Das Camp ist direkt am Ufer unter schattigen Bäumen, ein Lagerfeuer qualmt und man bäckt gerade frisches Brot. Zu Essen hätten sie eh viel zu viel dabei und so ist es toll, sagt Patrik, dass wir mitgekommen sind. Wir trinken Wein und Bier, fahren auf dem Fluss und haben so gesehen eigentlich nichts zu tun, außer das Leben zu genießen. Patrick macht seinen Namen als Koch alle Ehre, die von uns mitgebrachten Lebensmittel sollen wir uns für später aufheben, es ist alles da was wir brauchen. Wir kommen eigentlich nicht dazu irgendwas zu machen außer unsere Zeit hier zu genießen. Wir stehen in den Booten beim Angeln und haben mit der Zeit immer bessere Erfolge. Deggi fängt einen schönen Tiger-Fisch, die anderen Fische die wir fangen sind zu klein und wir werfen sie wieder ins Wasser. Der Regen in der Nacht macht uns nicht viel aus, wir haben unser Planen-Lager auf dem Hausboot aufgebaut und bleiben trocken. Den nächsten Tag verbringen wir ausschließlich mit Angeln, wenn auch der Fluss seine Opfer fordert und immer wieder ein 'Blinker' am Grund verhakt und wir die Leine kappen müssen. Dave und Patrik haben mehr Glück und ziehen zwei herrliche Fische aus dem Wasser und als wir zurück kommen machen wir uns sofort ans Feuerholzsuchen für den Grill am Abend.

.... wer jetzt meint, es sei schon alles gewesen, der.....

Weil unsere Angelhaken für Tiger-Fisch schon alle am Grund versenkt waren haben wir jetzt umgestellt auf Angelhaken mit Köder und ziehen einen 'Squeeker' nach dem anderen aus dem Wasser. Ein kleiner Fisch, 15-20cm, grün und ähnlich zu unserem Wels, nur er quiekt und grunzt wie ein Ferkel, wenn man ihn aus dem Wasser zieht. Wir haben sie alle wieder in das Wasser zurückgeworfen. Jasmine und Dave machen sich am nächsten Nachmittag auf, um zur Schule zurück zu fahren, aber Isabelle und Patrick fragen uns, ob wir nicht noch eine Nacht bleiben wollten, morgen fahren sie auch zurück, und außerdem müssen die 5kg Fische noch von jemandem gegessen werden. Dave und Jasmine fahren zurück, lassen ihr Zelt und die Matratzen für uns da und wir müssen am Abend Fisch übrig lassen, weil es zu viel für uns ist. Nachts hören wir laut, wie die Hippos 'Liebe machen' (es ist Frühling) und geweckt werden wir vom Ruf der Fischadler, die hier auf Beutefang sind. Am Morgen, nach einem frisch gebrühten Kaffee am Lagerfeuer, packen wir gemeinsam zusammen, und verstauen alles auf dem Hausboot. Aber es geht noch nicht zurück, .... wir fahren noch 2 Stunden Flussaufwärts und lassen uns dann gemütlich 4 Stunden lang zum Seitenarm des Okavango zurücktreiben, um kurz darauf am Ufer unterhalb der Schule wieder fest zu machen.

 

 

Gemeinsam schleppen wir den Krempel bei 40°C die steile Uferböschung hinauf, und währenddessen kommen die anderen von der Schule und begrüßen uns mit eiskaltem Bier. Was soll man da noch sagen? Wir verbringen den Abend zusammen auf dem Gelände der Schule und verabschieden uns am nächsten Morgen von allen. Danke noch mal an alle.

Wir fahren weiter am Okavango entlang, um das Delta im Norden durch die tierreiche Buschlandschaft zu umfahren. In den 3 Tagen begegnet uns nur EIN Auto (aus SÜDAFRIKA), ein Pärchen mit viel Reiseerfahrung und so dauert der Stop fast 2 Stunden, bis alle Informationen ausgetauscht sind. Hier erweist sich wieder mal das GPS als nützlich, schnell sind Daten von interessanten Punkten ausgetauscht, ohne lange Wegebeschreibungen abgeben zu müssen.

Hier im Busch, wo nur sehr wenige Autos unterwegs sind, wimmelt es nur so vor Tieren. Ich meine jetzt nicht wie üblich, die Insekten oder Ziegen, nein, hier ist Wildlife pur. Immer wieder sehen wir Elefantengruppen die direkt vor uns die Piste überqueren, nachts im Buschcamp sitzen die Elefanten fast mit uns im Dachzelt, an den Wasserlöchern begegnen wir riesigen Herden. Wir müssen aufpassen, sie haben viele Junge dabei und so sind die Elefantenkühe sehr angriffslustig und 'Big Daddy', der große Bulle, der immer auf alle aufpasst kommt mehr wie einmal im Galopp mit wütendem Schnauben auf uns zu. (PS: Man kann den Rückwärtsgang am Toyo in 1/10 Sekunde einlegen! Inklusive einkuppeln und vollgasgeben). Immer wieder kommen wir an Sumpfgebieten vorbei, wo sich die Hippos im Wasser tummeln und vor uns die Krokodile lautlos ins Wasser gleiten. Hier ist Busch-Camping noch ein richtiges Abenteuer. Und das alles außerhalb von den teuren Nationalparks, nur wir und die Tiere. Immer wieder schauen die Giraffen über die Bäume hinweg zu uns herüber; Gazellen und Gnus stehen im Weg, wenn wir die Zebras knipsen wollen. Immer wieder finden wir Tierskelette, die Knochen weit verteilt, hier gibt es also auch genug Löwen und andere Großkatzen.

Am Khwai-River sitzen die Geier auf einem Baum und Deggi steigt aus dem Auto, um eine Großaufnahme zu schießen. Dann ein rascheln hinter ihr und sie dreht sich kurz um. Keine 20m hinter ihr läuft träge und hechelnd ein Löwe vorbei um sich zu seiner Gruppe zu gesellen. (PS: man kann innerhalb 1/10 Sekunde ins Auto springen und die Türe zu machen). Unter einem Busch neben dem Auto sitzt ein Rudel Löwen mit fetter Beute: ein Wasserbüffel war ihr Opfer in der Nacht und sie sind alle so vollgefressen, das sie vor lauter Hecheln und Sattsein kaum Notiz von uns nehmen. Klaro, die Geier waren nur da, weil sie auch ihren Teil zu erhaschen hoffen. Wir müssen vorsichtiger sein und die Zeichen zu deuten lernen. Lektion 1 haben wir jetzt hinter uns: Geier versammeln sich nicht aus Spaß einfach so zum Tratschen in den Bäumen!

Wir durchfahren den Khwai-River und kommen am Nachmittag wieder in Maun an. Wir müssen Wasser, Diesel und Lebensmittel auffüllen. Wir besuchen unsere Freunde im 'Crocodile-Camp' (S 19°55.87', O 23°30.724'): Isabelle und Patrick (vom Okavango) sind die Manager der Lodge und wir waren herzlich eingeladen hier die Nacht zu verbringen. Wir verbringen einen lustigen Abend zusammen, können die Waschmaschine benützen, und werden wieder wunderbar von Patrick bekocht. Am nächsten Tag, als wir alle Erledigungen in Maun hinter uns hatten (wir müssen uns um ein neues Carnet kümmern) starten wir am späten Nachmittag in Richtung 'Moremi-National-Park'. Wir wollen vor dem Eingangs-Gate übernachten um morgens möglichst früh in den Park zu fahren. Der 'Moremi-Park' ist berühmt für seine Tiere und so berappen wir satte 290P, (120P/Person, 50P/Auto: =60€) für den Tagestrip. Es ist schnell gesagt, wir haben nicht annähernd so viele Tiere gesehen wie vorher außerhalb des Parks. Für uns hat es sich nicht gelohnt. Am frühen Nachmittag fahren wir enttäuscht aus dem Park und machen uns wieder auf in die unberührte Buschlandschaft im Norden von BOTSWANA.

Einen Teil der Strecke hatten wir schon 2 Tage zuvor in der anderen Richtung durchfahren und so beeilen wir uns um wieder auf unentdecktes Terrain vorzustoßen. Von Maun führt eine Transit-Route nach Norden nach Kasane. Transit-Route bedeutet, das man für die kleinen Teile der Nationalparks, die man durchfährt keine Gebühr bezahlen muss, wenn man sich genau an den Weg hält. Wir genießen die Fahrt, wieder viel Sand, wieder viel Busch und wieder jede Menge Tiere! Die Strecke führt teilweise am Ufer des Chobe-River entlang, der hier die Grenze zu NAMIBIA bildet. Hier halten wir Mittags mal kurz an, um eine kleine Verschnaufpause von der schaukelnden Sandpiste (dancing roads) zu machen. Am Ufer ziehen wir einen schönen Catfish (Wels) aus dem Wasser, werfen ihn aber gleich wieder zurück. Dann kommt ein Auto angefahren und wir lernen Peter und Beverly kennen. Die 2 sind professionelle Fotografen, arbeiten für 'National Geographics' und sind gerade dabei, eine Fotoserie über die schönsten privaten Lodges zu erstellen. Die letzten 3 Tage knipsten sie in einer Luxushergerge hier in der Gegend, wo die Nacht normalerweise 800€/Person (!) kostet. Sie waren dort eingeladen und es war nett von ihnen zu hören, das sie eigentlich Buschcamping bevorzugen.

Abends sind wir auf der Suche nach einem Nachtlager am Fluss und als wir einen traumhaften Platz am Ufer finden, müssen wir leider feststellen, das schon andere hier sind und den Schatten und die schöne Aussicht für sich in Anspruch nehmen. Eine kleine Gruppe Löwen hat es sich hier gemütlich gemacht. Wir wollen uns nicht auf Diskussionen einlassen (sie haben hungrig ausgeschaut und waren hellwach) und wir haben ein paar Kilometer weiter auch einen anderen schönen, ruhigen Platz gefunden.

Auf zugewachsenen Pisten schlängeln wir uns weiter durch den Busch und treffen nach 3 Tagen wieder auf Zivilisation. Erst kleine Dörfer, und dann, man höre und staune, endlich wieder einmal eine Teerstraße. Auf der Transit-Strecke durchqueren wir den Chobe-Nationalpark (der hier im Norden zur Zeit geschlossen ist, weil Antrax (Milzbrand) ausgebrochen ist) und kommen nach Kasane. Nicht so touristisch wie Maun, aber wir können uns wieder mit dem Nötigsten eindecken und fahren gleich weiter um an einem Wasserloch zu übernachten, wo es viele Tiere geben soll. Diesmal hatten wir leider etwas Pech. Am Nachmittag braut sich ein riesiges Gewitter zusammen, und als wir am Wasserloch ankommen, gießt es in Strömen und es Blitzt und Donnert um uns herum. Klaro, bei so viel Regen brauchen die Tiere nicht aus dem Wald zu kommen um Wasser zu finden und so sehen wir außer ein paar Vögeln und tausenden Fröschen keine 'großen' Tiere. Bei Rotwein und Cornedbeef verbringen wir den Abend im Auto und bauen erst spät in der Nacht das Dachzelt auf; bei so einem Wetter schickt man ja keinen Hund vor die Tür, und Deggi mich auch nicht aufs Autodach.

Wieder in Kasane bereiten wir uns darauf vor, BOTSWANA zu verlassen und weiter über den Fluss nach ZAMBIA zu fahren. Wir holen noch etwas Geld vom ATM, um es im Wechselbüro in US-Dollar zu tauschen. Wir wissen nicht wie die Situation in ZAMBIA ist und so wollen wir gut vorbereitet sein. Vor dem Supermarkt fällt uns ein Pärchen in Motorradkluft auf. Damaris aus Bern (CH) und Mika aus Bochum (D) sind schon lange zusammen unterwegs. Mika ist seit 5 Jahren (!!) mit dem Motorrad dabei, die Welt zu erkunden. Klaro, es gibt viel zu erzählen. Nach Stunden trennen wir uns und wir machen uns auf den Weg zur Fähre, wo wir den Zambezi in Richtung ZAMBIA überqueren müssen. An der Grenzstation (S 17°47.885', O 25°15.509') geht es ruhig zu, und wir stehen bald an der Fähre, die uns in unser nächstes Reiseland, ZAMBIA, bringen wird.

 

BOTSWANA: ist Wildlife pur, und wir hatten Glück, sooo viele nette Menschen zu treffen.


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