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SÜDAFRIKA

SÜDAFRIKA I

SÜDAFRIKA

242.-313.Tag: (22.8.2004 - 1.11.2004)
Vioolsdrif - Steinkopf - Springbok - Garies - Bitterfontein - Citrusdal - Cape Town - Muizenberg - Kap Agulhas - Mossel Bay - Port Elizabeth - East London - 'Transkei' - Durban - Himeville - LESOTHO (s.u.) - Pietermaritzburg - Mtunzini - St. Lucia - SWAZILAND (s.u.) - Nelspruit - Hazyview - Joburg - Rustenburg - Zeerust - (Lobatse BW)

Wie gesagt, Grenze absolut problemlos, Stempel und gut. Nichts besonderes ist zu beachten. Wir wollen jetzt nach Süden, ganz runter, das 2. große Ziel unserer Reise. Also bleiben wir auf der Hauptstraße und ziehen jeden Tag unsere 300km weiter. In Citrusdal übernachten wir bei 15km südlich bei 'The Baths' (S 32°44.283', O 19°2.342'). Eine warme Quelle in einem kleinen Tal mit Camp-Ground. Ein sehr schöner Platz zum Übernachten. Der Abstecher lohnt sich in jedem Fall!

Ja, und dann ist es soweit. Da fährt man so vor sich hin, genießt die schöne Landschaft, und auf einmal ist er da, der Tafelberg. Der, den man immer nur im Fernsehen gesehen hat und unten am seinem Fuß liegt Cape Town. Und da fahren wir jetzt mitten rein, cool was? Mit dem eigenen Auto in Sonthofen weg, und jetzt am Ortsschild Cape Town vorbei! :-))
Natürlich ist das noch nicht der südlichste Punkt Afrikas (Cape Agulhas), aber immerhin ist es Cape Town und da fährt man ja nicht jeden Tag mit dem eigenen Auto hin! Wir drehen ein paar Runden in der City und suchen dann eine Bleibe für die Nacht. 20km südlich, in Muizenberg, werden wir fündig. 'BLUE OCEANS BACK PACKERS', (S 34°6.296', O 18°28.203') ist unser Domizil (eigene Webseite). Ein super hergerichtetes altes Kolonialhaus, extrem gemütlich eingerichtet, und wir sind schon seit 4 Tagen hier ohne groß raus zu wollen; faulenzen wie zu Hause hatten wir schon lange nicht mehr und wir haben auch überhaupt kein schlechtes Gewissen dabei. Nette Leute, faire Preise, der Strand vor der Türe, Supermarkt um die Ecke, 2 Internet-Cafe near by. Was will man mehr?
Wir genießen den Strand, und bearbeiten die Homepage, um endlich das lange überfällige Update hochzuladen. Mal ganz ehrlich, so eine Homepage macht ganz schön Arbeit.

Surfer und Kite-Surfer sind in der Brandung und weiter draußen in der Bucht springen riesige Buckelwale aus dem Wasser! Wir genießen hier die schöne Umgebung, fahren mit dem Zug nach Cape Town zum Bummeln, die Sonne scheint und es ist klasse. Mal sehen, wann wir hier weiterfahren.

So, wir sind immer noch hier im 'Blue Oceans'. Warum sollen wir hier auch weg, wir haben alles was wir brauchen und fühlen uns sau wohl. Und dann kam die Frage auf, was wir wohl am nächsten Tag machen könnten. Ja, also, wir sind ja hier in SÜDAFRIKA, und im Wasser sollen sich so einige gefährliche Jäger herumtreiben. Hier ist das Revier vom 'Weißen Hai'. Also gut, dachten wir uns, dann schauen wir uns dieses faszinierende Fischlein mal etwas näher an und machen 'Shark-Diving'. .....

Der WEISSE HAI - Teil I:
Um 5 Uhr Morgens werden wir abgeholt, 2 Stunden Autofahrt, Frühstück, Bootsfahrt, und dann ankern wir vor 'SEAL-ISLAND'. Nur mal kurz zur Info: Wenn man einen Bericht über Weiße Haie im Fernsehen sieht, dann ist er in Südafrika vor Seal-Island gedreht. Kennt Ihr die Bilder vom 'fliegenden' (aus dem Wasser springenden) Weißen Hai? Ja? 'Seal Island'!!! Nach einer Stunde warten und ködern sind sie da. Wir zählen den Tag über 5 verschiedene 'Große Weiße' im Wasser. Der kleinste mit 3m Länge, der größte mit 4-4,5m Länge. Der dickste Brocken der hier je gesichtet wurde war 6m (!)lang, er hat sich an diesem Tag aber rar gemacht.
Weiße Haie sind Nomaden. Sie sind nicht lange am gleichen Platz, sie ziehen spätestens nach einer Woche weiter. Die Haie, die hier zu bewundern sind, sind hier also nur auf der Durchreise. Deshalb kann auch nie eine Aussage getroffen werden, ob und wie viele Haie hier anzutreffen sind. Was allerdings sicher ist, ist das wenn ein Hai hier an der Oberfläche auftaucht, dann ist es ein Weißer. Er ist der einzige der an der Oberfläche seine Beute findet. 'Seal-Island' heißt 'Robben-Insel' und da die Robben zu der Hauptbeute von 'Großen-Weißen' gehören ist auch leicht zu verstehen, warum man ihn hier so zahlreich antrifft.
Wir brauchen nicht lange warten und schon taucht der Erste auf. Nicht soo groß, nur 3,5m. Später am Tag aber hat es sich wohl herumgesprochen das wir da sind und es taucht auch noch ein stattlicher Vertreter mit 4,5m Körperlänge auf. Der Skipper erklärt uns viel über das Verhalten der Haie und ist sehr geübt im Umgang mit den großen Fischen; er weiß wie man mit dem Köder den Hai direkt ans Boot lockt. Klasse!
So, und der Käfig ist ja auch schon im Wasser, dann sollten wir uns wohl mal langsam fertig machen um in den Käfig zu kommen. Rein ins Neopren und schon geht es los.

Der WEISSE HAI - Teil II:
Das Wasser ist nicht sooo kalt und wir sind froh, das wir unsere kleine Unterwasserkamera dabei haben. So einen Augenblick hält man ja doch gerne im Bild fest. Wir haben übrigens nur geschnorchelt und waren nicht mit Flasche im Käfig. Erstens ist im Käfig nicht so viel Platz, und zweitens ist es eh sinnvoll, den Kopf über Wasser zu halten, auf die Infos vom Boot zu hören und dann gleich in die richtige Richtung zu schauen. Die Haie sind nicht die ganze Zeit am Boot, kommen nur ab und zu vorbei, und der Skipper gibt immer Auskunft, wo um das Boot herum gerade ein Hai ist.
Gut, die Bilder sind nicht so klar wie man es vom Fernsehen her kennt, aber dennoch ausreichend um einem zu vermitteln, WAS sich da unter Wasser bewegt. Immer wieder streift der Hai in weniger als 1m Entfernung am Käfig vorbei. Beeindruckend mit wie wenig Mühe er durchs Wasser gleitet und man hat kein Problem sich vorzustellen, daß man im Falle eines Angriffs den kürzeren ziehen würde und etwas mehr Schaden davontragen wird als nur einen eingerissenen Fingernagel!
Nach gut 30 Minuten treibt einen die Kälte aus dem Wasser und man schaut sich das Schauspiel wieder von Oben an. Nach 4 Stunden fahren wir zurück und sind froh und glücklich, daß wir dabei waren. Ein Traum ist in Erfüllung gegangen und wir werden bestimmt noch ein 2. Mal Haitauchen gehen!

Im Blue Oceans haben wir uns schon richtig gut eingelebt. Wir gehören schon zum alten Eisen was die Besuchsdauer angeht. Nur Steve ist schon genauso lange hier wie wir. Wir unternehmen zusammen ein paar Ausflüge nach Cape Town, spielen Pool, veranstalten Braai (BBQ) und ziehen in der Gegend herum. Wir schauen den Surfern am Strand zu und faulenzen vor der Flimmerkiste (DStv (digitales Satelliten-Fernsehen, 200 Programme, Musik bis Mode, Spielfilm und Sport, :-))  ).
Craig, der Manager, hat sich bereit erklärt Deggi das Fischen, genauer das 'Fliegenfischen' beizubringen. Das heißt viel üben. Deggi steht im Garten und schwingt die Rute. Wir gehen zum See oder ans Meer und schmeißen immer wieder die Rute ins Wasser; bisher mit mäßigem Erfolg. Vielleicht liegt's am Köder? Vielleicht, aber auch da zeigt uns Craig wie man professionelle 'Fliegen' herstellt. Bisher lässt der Erfolg aber noch auf sich warten. Wir sind richtig faul und genießen die schönen Tage hier am Kap. Es wird langsam wärmer, der kalte Wind lässt nach, und im 'Empire Cafe' bekommen wir den besten Käsekuchen der südlichen Hemisphäre. Warum weiterfahren?

Ein besonderer Tag steht natürlich auch noch im Kalender. Am 13. September hat Deggi Geburtstag!! Das muss natürlich gefeiert werden. Bei Kaffee und Kuchen sitzen wir zusammen und machen einen Ausflug an die Westseite des Kaps. Wir blödeln mit Craig und Steve herum, schauen den Walen beim 'aus-dem-Wasser-springen' zu und am Abend sitzen wir in einer gemütlichen Strandbar, genießen den Sonnenuntergang mit ein paar Bierchen. Viel Zeit zum Quatschen haben wir allerdings nicht, immer wieder klingelt das Handy. Dagmar ist total happy, daß so viele an sie und ihren Geburtstag denken. Für gute Freunde gibt es eben keine Entfernung. 'Danke an ALLE für die lieben Grüße!'

Bei einem Streifzug durch Cape Town kommen wir auch am 'Green market square' vorbei. Hier verkaufen Schwarze allerlei Souvenirs aus ganz Afrika. Es ist witzig mit den Leuten ins Gespräch zu kommen weil wir die ganzen Sachen die sie verkaufen noch aus den Ursprungsländern kennen. Bei den Preisverhandlungen haben wir natürlich jede Menge Joker in der Hand. Wir wissen selber wie die Preise in den Ländern sind und es ist eine riesen Gaudi mit den Leuten zu feilschen, Spaß zu machen und über ihr Heimatland zu sprechen. An einem Stand werden bedruckte Stoffe aus MALI verkauft und als wir vorbeilaufen hören wir, wie man uns 'Mundele' (Weißer) hinterher sagt. 'Mundele?', Moment mal, das kennen wir doch aus dem CONGO. Deggi kommt mit der Verkäuferin ins Gespräch und  es stellt sich gleich heraus, das Angela aus dem DR-CONGO (Kinshasa) kommt. Sie ist total begeistert als sie hört das wir in ihrem Land waren und wie gut es uns dort gefallen hat. Sie stimmen überein, daß das 'wirkliche und lebendige Afrika' nur in West- und Zentralafrika ist, nicht aber hier in SÜDAFRIKA. Nach einiger Zeit träumen sie zusammen von lecker afrikanischen Gerichten. Gegrillter Fisch, Pondu, Fufu und Plantane stehen an erster Stelle. Dann passiert das typisch afrikanische. Obwohl Angela uns gerade erst mal 10 Minuten kennt, werden wir kurzerhand zu ihr nach Hause zum Essen mit der Familie eingeladen. Sie wohnt auch in Muizenberg und am Abend werden wir zum Schlemmen abgeholt. Es geht doch nichts über hausgemachtes Fufu und auf das Besteck verzichten wir natürlich auch. Das bricht die letzten Barrieren und es wird ein langer Abend mit vielen Geschichten und herzlicher Gastfreundschaft.

Also gut, die schönste Zeit hat auch mal ein Ende und schweren Herzens reisen wir ab aus Muizenberg und dem 'Blue Oceans'. Der Abschied fällt schwer, Steve, Craig und wir sind richtig gute Freunde geworden. Und so brechen wir auf um weiter zu fahren in Richtung Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt von AFRIKA. Schließlich erwartet uns dort auch ein guter Freund, Mike (the Bike) wird auch da sein.

Nach einer Übernachtung im 'Hermanus Backpacker' (S 34°25.199', O 19°14.065'), übrigens nicht zu vergleichen mit dem 'Blue Oceans', kommen wir Mittags in Agulhas an uns wie besprochen sitzt Mike schon da und wartet auf uns. Es gibt viel zu erzählen, schließlich haben wir uns seit BURKINA nicht mehr gesehen. Nach einem Kaffee brechen wir gemeinsam auf, um den ersehnten Markierungsstein am Kap zu erreichen. Wir kommen nach 7km dort an und sind total überrascht. Kein Permit, kein Eintritt, nein, einfach nur wir und der Südlichste Punkt, niemand sonst ist da. Natürlich ist es nicht so einfach das Auto neben den Stein zu bringen, alle Wege sind bis auf 100m Entfernung versperrt. Egal, wir fahren ja nicht 33.000km um dann 100m davor stehen zu bleiben. Scheißegal sagen wir uns, Strafe hin oder her, wir müssen hin. Es findet sich natürlich ein Weg und wir können mit dem Auto bis direkt an den Markierungspunkt fahren. Dann beginnt eine ausgiebige Fotosession; das ham wir uns verdienet!

Obwohl es erst früh am Nachmittag ist, beschließen wir nicht weiter zu fahren sondern kaufen noch alles für ein zünftiges 'Braai' ein und machen es uns zusammen mit Mike auf einem Campground gemütlich. Viel zu viel gibt es zu erzählen, als das wir jetzt schon weiterfahren wollen. So wird es eine lange Nacht am Lagerfeuer und die Geschichten gehen uns 3en nicht aus. Leider trennen sich aber am nächsten Vormittag unsere Wege schon wieder. Mike fährt weiter in Richtung Cape Town und wir biegen rechts ab auf die Garden-Route. Aber nicht ohne vorher schon wieder das nächste Treffen mit Mike auszumachen. In BOTSWANA oder MOSAMBIK werden sich unsere Wege wieder kreuzen.

INFO: Es gibt hier in SÜDAFRIKA einen Backpacker-Führer. 'Coast to Coast' heißt er und es sind so ziemlich alle BP aufgeführt, von Cape Town die Küste rauf in Richtung Durban und weiter bis MOSAMBIK. Ein unbedingtes MUSS, wenn man günstige Übernachtungsmöglichkeiten sucht. Den Führer gibt es kostenlos in allen Backpackern!

Richtung Osten zieht es uns, am Indischen Ozean entlang, der Wärme entgegen. Wir haben viel von der Garden-Route gehört und wollen natürlich wissen, ob das alles wirklich so toll ist, wie es immer heißt. Bisher hat SÜDAFRIKA alle Versprechen eingelöst. Es ist wunderschön hier, besonders der Frühling. Wir fahren Richtung Durban und übernachten in verschiedenen Backpackers und Camps.
Hei Martin aus dem 'Island Vibe Backpacker' (S 34°3.569', O 24°55.583') in Jeffreys Bay: Danke für die geilen CD's. Super Musik, kultig, schrill und klasse zum anhören!!

In Port Alfred auf dem Camping ist es nett, aber die weißen Besitzer sind etwas komisch. Im Gespräch hören wir schnell heraus, das nicht überall in SÜDAFRIKA das Ende der Apartheid mit Freude begrüßt wurde. Unser WEISSER Freund schimpft über die Neger und ein Ausspruch von ihm sagt wohl alles über seine Gesinnung aus. Er sagt: 'AIDS ist viel zu langsam in Afrika, zu wenig und zu langsam. Es wird Zeit das die Bastarde möglichst schnell verrecken!' (O-Ton). Danke Du weißer Vollidiot, gute Vorstellung! Immer wieder hören wir von Weißen (meist Ältere) in SÜDAFRIKA solche oder ähnliche Sprüche.
Zugegeben, es ist nicht einfach hier Stellung zu beziehen. Fakt ist aber, das SÜDAFRIKA das Land ist, in dem wir uns bisher am unsichersten fühlen. Warum? Es liegt an der Unverhältnismäßigkeit mit der hier Gewalt ausgeübt wird. Da werden Menschen erschossen weil man ihnen das Handy klauen möchte. Fast jeder hat eine Waffe, weil sich jeder irgendwie Bedroht fühlt. Der Kontrast ist krass, wenn die Schwarzen von ihren 'Townships' auf die Siedlungen der Weißen schauen. Bisher auf unserer Reise war das anders. Ganz Zentral-Afrika ist größtenteils ein 'Township' (=Armensiedlung, Barackensiedlung, Slum), warum gibt es hier nicht Mord und Totschlag? Ich vermute weil fast alle unter so armen Verhältnissen leben und deshalb nicht so viel Neid aufkommt. Ich möchte hier jetzt keine Wertung vornehmen was gut oder schlecht oder besser wäre, dafür kenn ich mich zu wenig aus. Nur in SA haben wir die Warnung von Weißen bekommen, nicht anzuhalten oder gar auszusteigen in Gegenden wo es nur Schwarze gibt. ... Oh Schreck, wir haben es trotzdem gemacht und sind immer noch am Leben! Klaro, es gibt ein paar grundlegende Regeln an die man sich halten sollte, Nachts nicht alleine durch die Straßen laufen, keine Wertgegenstände sichtbar tragen, .... , aber es gibt auch ein genug Städte in Deutschland, wo man das nicht machen sollte!

Die letzten Tage hat uns der Regen etwas zur Ruhe gezwungen. Nach einem ganzen Tag im Regen-Fahren sind wir Abends im 'Moonshine Backpacker' (S 32°50.686', O 28°7.035') in Cintsa angekommen . Die Besitzerin 'Joe' war so nett und hat und wegen dem Dauerregen ein Doppelzimmer zu Camping-Preisen gegeben! Zu unserem Glück ;-) hat es noch 2 weitere Tage in Strömen geregnet und es hatte keinen Sinn, weiterzufahren. Außerdem war es das erste Mal seit April (6 Monate!), das wir in einem Zimmer mit Bett geschlafen haben. Die ruhige Umgebung, die netten Gäste (Grüße hier noch mal an Jens und Anne) und das freundliche Management haben es nicht schwer gemacht, die regnerischen Tage zu verbringen. Wir fahren weiter und kommen in die 'Transkei', einem Gebiet an der Küste, für den man vor ein paar Jahren noch ein Visa gebraucht hat. Hier ist auf einmal wieder 'richtiges Afrika'. Laute Musik, viele Menschen auf den Strassen, Hupen, und überall Marktstände. Natürlich kein Vergleich zu GHANA oder CONGO aber immerhin. Endlich mal wieder 'Richtiges Afrika' für uns.

Wir fahren weiter der Küste entlang und es passiert eigentlich nichts besonderes. Deshalb wollen wir Euch auch nicht mit irgendwelchem Geschwafel langweilen. Wenn nichts besonderes passiert, dann ist auch nichts besonderes zu berichten. Wir geben nur mal in Stichpunkten an, wo wir Station gemacht haben.

 

Ort Backpacker/Camping Preis für Camping Koordinaten
Coffee Bay Coffee-Shack BP 40R/P S 31°59.207', O 29°8.93'
Port St. Johns Camping 'De Pont' 35R/P S 31°35.68', O 29°31.637'
Port Shepstone The Spot BP 40R/P S 30°42.623', O 30°28.859'
Durban Ansteys BP 40R/P S 29°55.316', O 31°1.176'
Himeville Himeville BP 30R/P S 29°44.854', O 29°30.788'

Jou, und dann war es an der Zeit, SÜDAFRIKA zu verlassen und einen Abstecher nach LESOTHO zu machen .... . Steil bergauf geht es den steinigen 'Sani Pass' hinauf.


LESOTHO

LESOTHO

LESOTHO

284.-289.Tag: (4.10.2004 - 8.10.2004)
Sani-Pass - Mokhotlong - Tlokoeng - ThabaTsenka - Roma - Maseru - Morija - Mafeteng - Mohale's Hoek - Quthing - Mount Moorosi - Tebellong - Qacha's Neck

Grenze problemlos. So, jetzt geht es erst mal steil bergauf! LESOTHO ist das Dach von Afrika, hier findet auch jedes Jahr die Rallye 'ROOF of AFRICA'. Und mit Dach meint man ganz oben, und das stimmt auch. Die Grenzstation befindet sich auf 2865m üNN am Sani-Pass und dann ist noch lange nicht Schluss! Wir fahren über 3300m hohe Pässe und die ganze Zeit kommen wir nicht unterhalb von 2000m üNN! Die wilde Gebirgslandschaft lässt sich aber leider nur bei sehr empfindlichen Temperaturen genießen, selten ist es wärmer als 10-15 C! Brrr, Scheiße, ich dachte in Afrika ist es immer heiß! Nur wenige Straßen sind asphaltiert und so bewegen wir uns die meiste Zeit im Schneckentempo die steilen Geröllpfade bergauf und bergab. Schön ist allerdings, dass man hier oben endlich mal wieder Buschcamping machen kann.

Es ist beeindruckend wie die Menschen hier in der Höhe leben. Elektrizität ist ein Fremdwort und man sieht auch sonst keine Maschinen. Wenn die steilen Gebirgshänge es zulassen, werden Felder angelegt die mit Ochsen gepflügt werden. Das einzige Fortbewegungsmittel das die Bauern hier einsetzen sind ihre trittsicheren Ponys. Immer wieder kommen sie uns entgegen. Der Ackerbau, der hier an den steilen Hängen betreiben wird, verursacht allerdings auch viele Probleme; jedes Jahr, wenn im Sommer die starken Regenfälle einsetzen, wird auf den Äckern die fruchtbare Erde ausgewaschen. Wir haben gelesen, das pro Hektar jährlich ca. 10-12t (!) fruchtbarer Boden 'den Bach runtergeht' und das 2040 nur noch Fels übrig sein soll.

Apropos 'FELS', mit einem uns schon fast vertraut gewordenem Geräusch meldet sich mal wieder die Hinterachsfederung zu Wort. Diesmal ist links hinten das Mainleaf gebrochen. Extrem ungünstig, dass das jetzt passiert, jedes Mal wenn wir steil bergauf fahren, verschiebt sich die Hinterachse um fast 10cm. Das macht sie natürlich nicht geräuschlos, nein, lautes Knarren und ekelhafte metallische Schab-Geräusche sind deutlich zu hören. Wir fahren ja schon langsam, aber jetzt geht es nur noch langsamer. Klar ist natürlich auch, das nicht schlagartig Asphalt einsetzt, nein, der Steinbruch in dem wir hier unterwegs sind begleitet uns noch den ganzen Tag. Erst wollten wir die Feder an Ort und Stelle reparieren (schließlich haben wir ja noch Ersatz made in CONGO), aber wir haben einfach keine ebene Stelle gefunden, an der man das Auto sicher abstellen konnte.

Wir beschließen ins 'Flachland (unter 2000m üNN )' zu fahren und nisten uns im Roma im 'Trading Point Backpackers' (S 29°26.56 ', O 27°42.209') ein um die Feder zu reparieren. Ein guter Platz um das zu tun, der Manager bietet mir an, seine Werkstatt zu benützen, aber wir haben schon so viel Erfahrung mit DIESER Arbeit, das wir es auch ohne Hilfe in 2,5 Stunden hinbekommen. Unser Reserve-Federblatt passt recht gut und wir können am nächsten Tag weiterfahren. Nur haben wir jetzt keinen Ersatz mehr, falls die Feder noch mal brechen sollte. Naja, wir wollen ja nicht gleich das Schlimmste hoffen.

Wieder auf der Straße zurück, fahren wir im südlichen LESOTHO in Richtung Grenzübergang nach SÜD AFRIKA. Die Straße wird gerade neu gebaut und wir stehen bestimmt 30 Minuten an einer Baustelle, wo eine Planierraupe die gesprengten Felsen von der Fahrbahn schiebt. Während wir da so stehen, klopft es auf einmal an die Scheibe und ein Weißer steht draußen. Wo wir den heute noch hinwollen, fragt er uns..... Zur Grenze ... dass schafft ihr eh nicht mehr, kommt bei mir vorbei, ich wohne da vorne (er beschreibt den Abzweig in 20km Entfernung), durch den 'Orange-River' und dann immer bergauf. Ich habe das Sandsteinhaus mit dem Spitzgiebel. CU later!! .... und weg war er. Ääääh wie? Äääääh ja gut, vielleicht kommen wir vorbei. So ist das hier; man wird einfach so eingeladen.

Wir beschließen die Einladung anzunehmen, es wird schon langsam dunkel, und kommen an den Orange-River. 'Immer in der Mitte der Furt bleiben' hatte er gesagt. Der Fluss ist hier gute 70m breit und hat ziemlich viel Wasser. Aber wenn er da immer mit seinem alten Pajero durchfährt, dann kann es so schwierig ja nicht sein, oder? Augen zu und los. Das Wasser schwappt fast über die Motorhaube (zugegeben, ich übertreibe hier ein wenig ;-)) und die Strömung versetzt den Toyo beträchtlich. Mit Gegenlenken und viel Gas kommen wir aber sicher auf der anderen Seite an. Dann geht es wirklich steil bergauf und bis wir in seinem Dorf sind ist es stockdunkel. Nach etwas suchen und fragen finden wir auch sein Haus und August (so heißt er) wartet schon auf uns vor der Türe. 'Schön das ihr gekommen seid' begrüßt er uns 'Kommt rein, das Essen steht schon auf dem Tisch'. Was für ein Empfang! Wir kommen ins Haus und staunen nicht schlecht! Da stehen ca. 40 voll beladene Teller auf dem Tisch! Haben wir so verhungert ausgeschaut? Nein, natürlich nicht, denn schließlich schauen wir auch in ca. 40 interessierte Gesichter. Wir setzen uns in die Runde, und dann legt August los. Alle reihum stellen sich vor, Name, Nationalität, Job, .... und August erklärt den anderen in lokaler afrikanischer Sprache, wer wir sind und woher wir kommen. Wo sind wir denn hier gelandet? Irgend eine Kommune? Wir wissen es noch nicht so genau. Dann werden die Teller verteilt und wir essen erst einmal.

Später klärt sich dann alles auf: August ist Pfarrer, lebt mit seiner Familie seit 11 Jahren hier in LESOTHO und an diesem Wochenende hat er ein großes Meeting. Auch er weiß um die Erosoins-Problematik und hält an diesem Wochenende ein Seminar, bei dem Regierungsbeamte, Bauern und Experten aus ZAMBIA zusammenkommen, um eine Lösung für das Problem anzubieten. Die Fachleute aus ZAMBIA haben Erfahrung mit einer bodenschonenden Art des Ackerbaus und bei diesem Seminar sollen theoretische und praktische Erfahrungen ausgetauscht werden. Es wird spät an diesem Abend und als wir ins Dachzelt kriechen spüren wir das wir hier wieder sehr hoch oben in den Bergen sind. Es ist lausige 4°C kalt. Am morgen überrascht uns August schon wieder. Obwohl er alle Hände voll mit seinen Gästen zu tun hat, findet er die Zeit und bringt uns heißen Cappuchino ans Zelt! Wir bleiben bis Mittag in Tebellong und beschließen dann doch weiter zu fahren. Dunkle Wolken und nachts erster leichter Regen machen es ungemütlich und wir wollen nicht den großen Regenguss hier oben abwarten, schließlich müssen wir wieder durch den Fluss zurück. August erklärt uns, das es Zeiten gibt, da kommt er für 2 Wochen nicht durch die Furt auf die andere Seite. Wir haben Glück, das Wasser ist kaum gestiegen, und wir kommen problemlos auf die andere Seite.

Das nasskalte Wetter hält weiter an, und als wir in Qacha's Neck ankommen, die Grenze zu SÜDAFRIKA, stehen wir im Schneeregen vor dem Grenzhäuschen!!!! Die Aussicht auf besseres und wärmeres Wetter an der Küste in ZA treibt uns raus aus den Bergen und hinunter ins wärmere SÜDAFRIKA.

FAZIT: LESOTHO ist ein unbedingtes MUSS für jeden der in SÜDAFRIKA ist. Faszinierende Bergwelten hier obenauf dem Dach von Afrika lassen einen trotz des rauen und kühlen Klimas die Natur in vollen Zügen genießen. Nervig waren alleine die vielen bettelnden Kinder. Fast jedes Kind bettelt nach 'give me sweets'. Allerdings nur oben in den Bergen, im Osten im 'Flachland' von LESOTHO hat man uns nie angebettelt.

LESOTHO ist hoch!

 


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SÜDAFRIKA II

SÜDAFRIKA

290.-296.Tag: (8.10.-15.10.2004)
Quachas Neck - Kokstad - Pietermaritzburg - Stanger - Mtunzini - St. Lucia - Candover

Noch am selben Tag fahren wir bis nach Pietermaritzburg und entscheiden uns glücklicherweise für den 'Umphiti-Backpacker' (S 29°32.873', O 28°11.755'). Total gemütlich, alter viktorianischer Baustiel, super nette Leute, liebevoll eingerichtet, einfach klasse! Wir bleiben 4 Tage hier! Warum so lange? ...

.... Höret diese erfreuliche Geschichte, meine Lieben:
In der Gegend von Pietermaritzburg wohnt auch Alfie Cox, Werksfahrer im KTM-Team. Weil wir ihn von der Rallye Dakar her gut kennen rufen wir ihn an und werden von ihm eingeladen. Es gibt hier eine kleine Rennstrecke in den Hügeln und da ist morgen eine Veranstaltung bei der er auch dabei ist. Also gut, wir kommen hin, Alfie begrüßt uns herzlich, wir können ins Fahrerlager, und schauen uns die Rennen an. (Hier lass ich jetzt was aus, um die Hauptgeschichte nicht zu sehr zu stören. Der Bericht vom Renntag kommt weiter unten auf der Seite).
Alfie bestaunt unseren Toyo und bei den üblichen Fragen nach 'wie war's, irgend welche Probleme' kommen natürlich auch unsere gebrochenen Blattfedern zur Sprache. Und dann kommt der Stein ins rollen. Natürlich kennt Alfie Hinz und Kunz hier aus der Stadt und ein Freund von Ihm hat ein Spring-Shop. Ein Betrieb in dem Federn hergestellt werden!!! Am nächsten Morgen um 8 holt Alfie mich ab, wir fahren zum Springmaker und wie sich jetzt herausstellt war es sehr geschickt, das wir das gebrochene Originalfederblatt von LESOTHO noch hatten. Dadurch sind alle nötigen Originalmaße von der Feder vorhanden und wir bestellen 2 komplette Sätze Blattfedern für die Hinterachse, 8mm, 6 Lagen. Schon am nächsten Morgen sind die handgefertigten Federpackete fertig und ich fahre hin um sie einzubauen.
Natürlich bin ich gespannt wie sie aussehen und als der Mechaniker die frisch lackierten Federn anbringt, ist ein zufriedenes Lächeln auf meinem Gesicht. Jetzt sollte das Problem 'Blattfedern' ein für allemal vom Tisch sein. Ist das nicht eine Pracht? Der Preis war auch ok: 1840R (230€) haben wir bezahlt. Jetzt können wir endlich wieder unbeschwert weiterfahren.

Gut, und jetzt wieder zum Renngeschehen. Es war wirklich interessant. Rennen in allen Klassen, 50ccm bis 600ccm, Super Moto und Oldtimer. Alfie selber ist nicht gefahren, hat uns aber das Renngeschehen immer genau erklärt. In der Juniorklasse fahren die ganz kleinen ihre Runden und der Jüngste war auch gleich zu Publikumsliebling aufgestiegen. Früh übt sich, was ein Meister werden will.

Alfie hatte leider nicht so viel Zeit für uns, er fährt am nächsten Morgen mit einer Gruppe Touristen eine geführte Tour durch die Transkei und musste sich deshalb zu Hause ums Packen, verladen der Motorräder und seine Gäste kümmern.

Im Umpiti Backpacker erleben wir noch eine Überraschung. Darick, einer der Manager, ist Journalist und arbeitet für mehrere Zeitungen. Er interessiert sich für unsere Reisegeschichte und wir geben unser erstes Interview. Fotosession war später und er verspricht, unsere Story in einem Tourismus-Magazin und in der lokalen Tageszeitung von Pietermaritzburg zu bringen. Wir sind gespannt, ob es klappt, er wird uns die Artikel per eMail schicken und je eine Originalausgabe der Zeitungen zu uns nach Hause. So, jetzt werden wir also auch noch berühmt??!?! lol

Wir fahren weiter durch die schöne Landschaft des Natal/Kwa Zulu und kommen an die Küste nach St. Lucia. Hier hatten wir uns mit Paolo verabredet. Doch dann 2 Enttäuschungen. Erstens haben wir Paolo um einen Tag verpasst, und Zweitens ist es in St. Lucia so sehr touristisch, das wir nicht bleiben wollen und sofort wieder weiterfahren. Wir sehen zwar ein paar Hippos im Wasser, aber die großen Touristenbusse stehen hier Schlange und entlassen Heerscharen von Touries in die zahlreichen Souvenirläden. Nichts für uns, wir hauen ab.

Wir machen ein paar Mal Buschcamping und kommen schließlich bei Candover an die Grenze nach SWAZILAND, dem 23. Land auf unserer Reise.


SWAZILAND

SWAZILAND

SWAZILAND

296.-298.Tag: (15.10.2004 - 17.10.2004)
Lavumisa - Nsoko - Big Bend - Siteki - Tshaheni - Mliba - Manzini - Mbabane - Piggs Peak - Bulembu


Nach einem netten Plausch mit den Grenzern sind wir in SWAZILAND, einem unabhängigen Königreich im südlichen Afrika.

Die erste Nacht gehen wir auf einen schönen Campingplatz und wie wir erklärt bekommen brauchen wir keine Angst haben, die Löwen, die wir nachts hören werden sind gut gesichert hinter einem doppelten Zaun. Und tatsächlich, mitten in der Nacht fangen die Löwen zu brüllen an und es ist beeindruckend, wie die tiefen Geräusche die Zeltwände zittern lassen. Ganz satte Bässe kommen durch die Nacht. Am Morgen bei Tageslicht sehen wir dann auch, das wir direkt am Löwengehege stehen. Hier werden verletzte Löwen gepflegt um sie später wieder in einem der zahlreichen Nationalparks auszuwildern.

Unspektakulär drehen wir unsere Runde durch SWAZILAND. Ackerflächen wechseln ab mit hügeliger Baumsavanne und wir besuchen wieder mal einen Nationalpark. Im 'Hluhluwe Umfolozi Park' (Eintritt 70R/P) leben 50% der Weltpopulation von Rhinos und da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, das wir auch eines zu Gesicht bekommen werden. Wir verbringen den ganzen Tag im Park und sehen wirklich viele Tiere. Giraffen, Impalas, Zebras, Gnus und dann tatsächlich auch noch ein großes Nashorn. Solche Tage gehören zu den absoluten Highlights!

Im 'Swaziland Backpacker' (S 26°30.305', O 31°16.673') verbringen wir einen gemütlichen Abend. Wieder auf der normalen Straße geht es eher beschaulich und langweilig zu. Die Landschaft in SWAZILAND unterscheidet sich nicht so sehr von der von SÜDAFRIKA.

Deshalb sind wir am 3. Tag in SWAZILAND auch schon wieder an der Grenze und kommen wieder nach SÜDAFRIKA zurück.

FAZIT: SWAZILAND ist schön und war für uns eher unspektakulär.


SÜDAFRIKA

SÜDAFRIKA III

SÜDAFRIKA

298.-313.Tag (17.10.2004 - 1.11.2004)
Barberton - Nelspurit - Hazyview - Blyde River - Middelburg - Pretoria - Johannesburg -
Rustenburg - Zeerust - (Lobatse BW)

 

Das 3. mal SüDAFRIKA und wir machen uns grob auf, um Richtung Johannesburg (Joburg) zu fahren und uns mit ein paar Freunden zu treffen. In der Gegend des 'Krüger Nationalparks' bei Hazyview finden wir in unserem Reiseführer eine Lodge beschrieben die vom Text her sehr vielversprechend ist. So landen wir auf der Thika Tika Lodge (S 25°2.299', O 31°5.633') und unsere Erwartungen werden voll erfüllt. Hier ist Erholen ganz einfach. Weit weg vom Straßenlärm stehen wir mit unserem Auto unter Palmen auf einer grünen Wiese und Theo und Tracy, die Besitzer, sind selber viel gereist und so geht uns auch hier nie der Gesprächstoff aus. Hier treffen wir auch Thomas, Maike und Alina aus Heide in Norddeutschland. Sie machen hier Urlaub und als sich im Gespräch herausstellt, daß Maike Bekannte in Blaichach(!) hat, ist beim gemeinsamen Braai wieder ordentlich Gesprächstoff da.

Deggi verbringt den ganzen nächsten Tag am Wasser beim Fliegenfischen und ich steh immer mit der Kamera parat, um den Großfang abzulichten. Nach 2 Stunden verkrümle ich mich und lass sie alleine weiterangeln. NATÜRLICH bin ich zu früh gegangen! Deggi hat Biss, kämpft verzweifelt alleine mit ihrer Beute und als der Fang endlich sicher ans Ufer gebracht ist, sind nur Thomas und Maike da um den Fisch abzulichten. Leider hatten sie auch keine Kamera dabei und so ist das Beweisfoto mit dem Handy entstanden. Noch haben sie es uns nicht zugeschickt, aber versprochen, sobald es da ist, kommt es hier auf die HP.

Als wir uns entschließen nicht in den Krügerpark aber dennoch weiter zu fahren, kommen wir auf unserer Route an den Blyde-River-Canyon. Eine wirklich sehr touristische Gegend. Ständig kommen uns Reisebusse und WoMos entgegen und auf dem Parkplatz von 'God's Window' (ein schöner Aussichtspunkt in den Canyon) sind meterweise Souvenirstände aufgebaut. Augen zu und durch sagen wir. Rein, Foto machen, raus und weg, so wollen wir es machen. Also gut. Rein, Foto machen, und bei raus staunen wir nicht schlecht: Diego und Fabienne stehen da und grinsen uns fröhlich an!! Zufällig haben sie unser Auto auf dem Parkplatz gesehen und haben auf uns gewartet. Und während wir da so stehen und uns gegenseitig unser Erlebtes erzählen (Deggi erzählt gerade davon das Maike Bekannte in Sonthofen hat) laufen hinter uns Touristen durch die bei dem Wort 'Sonthofen' stehen bleiben und verkünden, das sie aus Hindelang kommen! So, das ist jetzt aber wirklich ein bisschen viel auf einmal. Wir reden noch etwas mit Diego und Fabienne, tauschen interessante und wichtige Reiseinfos aus und machen uns dann aus dem Staub.

Wir fahren weg von der Hauptstraße und über kleine Pisten geht es weiter Richtung Pretoria und Joburg.

Johannesburg, the BIG BAD CITY!
Viel schlechtes hatten wir über diese Stadt gehört. Gefährlicher als Lagos, unübersichtlich und wild. Aber wir sagen es gleich: Wir haben es überhaupt nicht so empfunden! Wir sind viel herumgefahren, auch nachts, und haben es trotzdem überlebt ;-) ! 3 Adressen haben wir hier abzuklappern und die Suche nach Stadtteilen, Straßen und Hausnummern erweist sich als sehr zeitaufwändig. Schließlich finden wir aber doch immer unser Ziel! Die erste Nacht verbringen wir im Backpacker 'Brown Sugar' (S 26°10.763', O 28°5.236'). Eine alte Villa, die von irgend einem Mafiosi gebaut worden sein soll. Schon etwas abgewohnt aber sonst ein guter Platz um zu übernachten. Wir zahlen 40R/P für Camping und stehen sicher hinter einem Elektrozaun. Durch eMails von zu Hause haben wir die Adresse von Max Kaiser bekommen. Der Freund des Vaters einer Freundin von Deggi ( alles klar?). Wir sind eingeladen und wurden herzlich empfangen. Bei frischen Steaks vergeht die Zeit mit Geschichten erzählen und Weintrinken wie im Flug. In der Hofeinfahrt haben wir geschlafen und am nächsten Morgen noch zusammen gefrühstückt. Danke für alles Max!

Dann ging die Suche weiter. Sabine Blehle, eine ehemalige Klassenkameradin von Deggi, wohnt und lebt seit 7 Jahren hier in Joburg. Wir sitzen den ganzen Nachmittag bis spät nachts in einer Bar und die 2 haben sich natürlich unendlich viel zu erzählen.

Wir übernachten dann in einem anderen Backpacker und als wir im 'Gemini Bachpacker' (S 26°6.965', O 28°6.125') ankommen ist die Überraschung perfekt. Mikes Motorrad steht auch hier und zum 6. Mal kreuzen sich unsere Wege. Mike hatte vor ein paar Tagen Geburtstag (wir gratulieren gaaaanz herzlich) und er lädt uns zu einem zünftigen Braai ein. Leider hatten wir nur EIN STEAK FÜR UNS DREI, aber wir sind trotzdem alle satt geworden. Braaien, erzählen, faulenzen, ..... Joburg von seiner angenehmsten Seite! Was noch wichtig zu erwähnen ist: Hier im Gemini-Backpacker kostet die Nacht zwar 50R/P (6€), dafür gibt es aber kostenlos: Kaffee, Tee, Pool, Billard (Snookertisch) und INTERNET mit DSL-Geschwindigkeit! KOSTENLOS! Da bleibt man doch auch gerne mal was länger, oder?

Die angenehme Umgebung, die netten Gäste (Mike, The Bike) machen es uns nicht einfach, aber wir verabschieden uns von Mike und von Joburg. Wir kaufen uns noch einen neuen Wechselrichter (230V~ im Auto) und ziehen weiter. Nach einem angenehmen Fahrtag bei offenen Fenstern und 34°C :-)) kommen wir abends in Brits an. Deggi ist schon ganz figgrig, weil immer beim Fliegenfischen soo viel Wind ist, und so kommen wir nicht umhin, eine andere, normale, herkömmliche Angel zu kaufen. Das Zeug ist hier so sportbillig, wir sollten einen Handel aufmachen. An Nachmittag kommen wir auf dem 'Caravanpark' (S 25°39.409', O 27°47.544') in Brits an. Ein idealer Platz um auszuspannen und zu, na, was wohl, .....? Ja, genau, um zu angeln. Wir basteln uns eine lecker Bait (Köder), und noch in der Nacht sitzen wir am Ufer des Flusses der mitten durch den Campground fließt und werfen unsere Haken aus. Ohne Erfolg gehen wir ins Bett und am nächsten Morgen überblicken wir die ganze Lage. Angeln ist in SÜDAFRIKA absoluter Volkssport. Das ganze Ufer ist mit Angelruten gesäumt und wir gesellen uns einfach dazu. Weil sich aber leider kein Fisch so wirklich für unseren Köder interessiert, müssen wir bei Nachbars zuschauen, wie sie einen 6,5kg Karpfen aus dem Wasser ziehen und wir leer ausgehen. Naja, egal, das nächste Mal haben wir bestimmt mehr Glück.
Erst spät um 13 Uhr fahren wir weiter und kommen am Abend in Braakfontein an, wieder ein klasse Caravanpark (S 25°39.763', O 26°41.529'), wieder am Wasser, wieder angeln und wieder, .... . Ok, wir schreiben erst wieder was übers Fischen, wenn wir auch mit Erfolgen aufwarten können. :-/ . Weil eh gerade Sonntag ist, und die Nachbarn so nett feiern und uns auch nach dazu einladen, beschließen wir den Tag am See zu verbringen. Wir vertreiben uns die Zeit mit Fischen, Motorbootfahren, Braaien, Trinken, und zu allem Übermut auch noch mit 'vom-10m-hohen-Wasserturm-Ins-Wasser-Springen'!!?! Hut ab vor Deggi, DAS hätte ich ihr nicht zugetraut! Schließlich kämpft sie immer mit ihrer Höhenangst, Insider wissen bescheid! (an dieser Stelle Grüße an alle Gickels!)

Wir ziehen weiter und am nächsten Tag ist es dann soweit, wir verlassen SÜDAFRIKA endgültig und machen uns auf nach BOTSWANA.

SÜDAFRIKA: Lange sind wir geblieben, wir haben sehr viele sehr nette Menschen getroffen. Die Südafrikaner sind ein herzliches Volk mit viel Hang zum Feiern, immer wieder wurden wir eingeladen. Was man aber nicht verkennen darf, SÜDAFRIKA ist teuer. Für fast jede Nacht mußten wir bezahlen und das europäische Warenangebot in den Supermärkten macht es auch schwierig für uns, immer nur von Ölsardinen und Weißbrot zu leben. Aber wir waren sehr gerne hier, haben unglaublich viel erlebt und es gibt genug Landschaft zum Genießen.


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