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KAMERUN

KAMERUN

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140.-189.Tag: (12.5.2004 - 29.6.2004)
Otu - Tawo - Mamfe - Tino - Fontem - Dschang - Akum (Bamenda) - Ring Road - Bamenda - Yaoundé - Bamenda - Yaoundé - Bamenda - Kumba - Douala - Grand Batanga - Yaoundé - Ebolowa - Eboro

Freundlich empfängt uns KAMERUN. Problemlose Einreise. Hier im Regenwald geht es beschaulich zu. Die Zollbeamtin hat nach 30 Minuten gecheckt, wie man 2 Stempel ins Carnet macht. So kommt es das wir hier im Office etwas Zeit verbringen. Dagmar sagt zu mir:" Hmmm, lecker, riechst Du's auch? Hier riecht's doch nach Salami, .... !!!?!". Stimmt, denk ich mir und wir schauen wo das gute Stück Wurst liegt. Nirgends, wir finden nichts. Dann, etwas später, ich soll gerade wieder zu unserer dicken Beamtin kommen, riechen wir es wieder. Und dann haben wir die Quelle gefunden. Unglaublich!! Jedes mal, wenn sie die Arme anhebt und ihre buschige Achselbehaarung zum Vorschein kommt, verbreitet sich wieder dieser 'lecker' Geruch nach würziger italienischer Salami!!!! Würg! Mit Tränen in den Augen schauen wir uns an. LECKER SALAMI...?? Tja, so kann man sich irren. Nebenan bei der Polizei geht es richtig betriebsam zu, wir müssen nur ein paar Zettel ausfüllen und schon bekommen wir unsere Stempel in den Pass. Wir sind in KAMERUN.

Die guten Straßen sind jetzt erst mal zu Ende. Auf holprigen Urwaldpisten geht es durch tiefen Regenwald. Die roten Lateritpisten haben, wenn sie feucht sind, auch so ihre Tücken. Schnell mal saugt einen der weiche Straßenrand auf und man verschwindet im Unterholz. Zur Erklärung, der Stephan ist gefahren! Außer Flurschaden ist aber nichts weiter passiert. Auf winkligen Pfaden schlängeln wir uns immer höher in die Berge. Über Mamfe kommen wir nach Fontem wo wir wieder eine schöne Adresse zum Bleiben haben. 

Die Schlammlöcher werden größer und wir fahren ins Hochland. Bald sind die 1000m üNN erreicht und wir werden die nächste Zeit wohl auch nicht mehr viel tiefer kommen. Hier in den Bergen sind die Tage warm und die Nächte angenehm kühl. Außerdem gibt es bei diesen Temperaturen kaum noch Mücken! Aber wir merken deutlich das hier die Regenzeit im Anmarsch ist. Fast jeden Tag kommt ein mehr oder weniger starkes Gewitter mit Blitz und Donner und Regentropfen groß wie Fußbälle. Wir stehen ein Paar Tage in der Mission in Akum. Hier in 'Uppertown' auf 1700m üNN sind wir weg vom Lärm der Bezirkshauptstadt Bamenda, aber doch nahe genug, um jeden Tag die 8 km in die Stadt zu fahren. Das ist auch nötig, denn es gibt was zu tun. Eigentlich nichts schlimmes, unser Toyo hat hinten rechts eine Lage der Blattfeder zerbrochen, was repariert werden muss. Aber bei den Neschern dauert eben alles etwas länger.

  1. Samstag: Werkstatt suchen und gebrochenes Federpaket ausbauen und auf dem Markt nach Ersatz suchen. Irgendwann haben wir was Passendes gefunden und beschließen auch gleich, die Federn verstärken zu lassen. Erste Preisverhandlungen haben begonnen.
  2. Sonntag: Ruhe im Lager, wir bleiben in Akum. In der Mission haben sie eine eigene Bäckerei, aber einige Maschinen sind defekt. Das kann ich mir nicht entgehen lassen! Mein Job! 4 Maschinen, alle defekt, das ist schön!!! 5 Stunden später ist alles repariert (ja Gebhard, ich komme nicht aus der Übung!!), und eine total zerlegte Waage nimmt auch wieder ihre Arbeit auf!)
  3. Montag: Travellers-Cheques tauschen. In Bamenda unmöglich, nach 6 Stunden und 15 verschiedenen Banken tauschen wir 60 US$ Cash auf dem Schwarzmarkt (KURS 1$:510CFA), nicht mal der Bischof konnte uns weiterhelfen! (Anmerkung: Travellers-Cheques sind in Afrika nicht unbedingt das optimale Geldmittel. Entgegen (!) der Aussage von American Express werden horrende Wechselgebühren verlangt und man kann, wenn überhaupt, nur in den Hauptstädten wechseln. Gebühren: jedes mal 10-12%!!!! Mit einer VISA-Karte ist man hier wirklich besser bedient!! Automaten gibt es genug.) Mit Geld in der Tasche gehen wir die Blattfedern kaufen.
  4. Dienstag: Der Toyo steht aufgebockt im Hof und jede Menge Mechaniker kümmern sich um unser Auto. Einer schweißt, der andere schraubt, ich komme nicht dazu zu helfen, vielmehr muss ich die Arbeit überwachen, jeder schmeißt die abgebauten Teile in den Dreck und ich hoffe, dass nicht zu viele Teile übrig bleiben. Nein, jetzt mal ehrlich. Mit ein wenig Anleitung haben die Schrauber gut gearbeitet! Erstaunlich ist nur, das alle sofort ihre Arbeit eingestellt haben als ich meinen Werkzeugkasten ausgepackt habe. Mit unserem Equipement hätte ich mich hier sofort mit einer Präzisions-Werkstatt selbständig machen können! Die Jungs haben saubere Arbeit abgeliefert und wir haben wieder neues Öl im Motor.
  5. Mittwoch: Geldwechsel in Bafoussam. wieder KRIEG, Bimbokoller! 4 Stunden in der Bank!! Wir zeigen die Schecks, fragen nach dem Kurs und den Gebühren, erklären uns mit den genannten Bedingungen einverstanden, und dann, als 4x50 US$-Schecks unterschrieben waren stellt sich heraus, das sich der Angestellte 'geirrt' hat. Statt 1:540 nur noch 1:512, statt 5% Gebühren doch 12%. Die Cheques sind aber jetzt schon unterschrieben und wir können sie in keiner anderen Bank mehr einlösen. Wir stehen beim Chef, Fusseln an der Gosch, 4 Stunden Gelaber!!! Zum Schluss kümmert sich keiner mehr um uns und der Chef der Bank hat sich heimlich durch die Hintertüre aus dem Staub gemacht. Wir brauchen das Geld und wechseln dann also doch noch zu diesen schlechten Konditionen. Nicht alles glauben, wenn man in einer Bank nach dem Kurs fragt.

Nach einer weiteren Nacht in Akum, wir duzen uns schon mit den Straßenkontrollen auf dem Weg, verlassen wir Bamenda und fahren die 'Ring-Road' gegen den Uhrzeigersinn. KAMERUN von seiner schönsten Seite! Traumhafte Straßen führen uns durch dieses herrliche Gebiet. Berge, Täler, spektakuläre Aussichten bis hinauf auf 2000m üNN. Vorbei an Teeplantagen und Kraterseen genießen wir die Fahrt. Am Nationalfeiertag von KAMERUN, dem 20.Mai, stehen wir in Nkambe. Hier ist wie überall an diesem Tag in KAMERUN die Hölle los. Alle feiern, alle sind betrunken und wir müssen höllisch aufpassen beim Fahren auf der winkligen Bergpiste. Immer wieder kommen uns Autos, Kleinbusse und LKW's entgegen, die mit halsbrecherischem Tempo die besoffenen Fahrgäste von einem Dorf ins nächste kutschieren. Nicht das man jetzt meint, der Fahrer sei nüchtern, neee, ganz bestimmt nicht! Laut singend sitzen, liegen und quetschen sich die Fahrgäste im Auto. Ein Toyota Corolla kam uns in einer Kurve wild entgegen gedriftet, mit mindestens 15 Leuten an Bord. Innen, außen, Kofferraum und Dach, nur laut singende Besoffene.

Wir finden ein ruhiges Plätzchen neben einer Kirche und verbringen eine angenehme und ruhige Nacht. Morgens fahren weiter zum Lake Nyos (Abzweig: N 6°28.018', O 10°17.667'). Hier sind 1986 ca. 2600 Menschen durch eine vulkanisches (?) Giftgasunglück ums Leben gekommen (giftige Gase sind vom Grund des Sees aufgestiegen und haben sich in der Gegend verteilt). Die Einheimischen glauben jedoch nicht an ein natürliches Unglück. Zur Zeit des Vorfalls seien russische und amerikanische Militärflugzeuge in Bamenda am Flugplatz gestanden und erst nach 3 Tagen hat die Polizei Zutritt in die Region bekommen. Als sie eintraf sei gerade das Militär abgezogen. Unglück oder Giftgasversuch? Wir wissen es nicht.

Zwischen Lake Nyos und We ist die schwierigste Stelle der 'Ring-Road'. Die Piste ist hier nur einspurig und führt über ausgewaschene Streckenteile 25 km weiter nach We (wir haben trotzdem nur einmal den 4x4 zugeschaltet). Aber auf beiden Seiten dieser 25km stehen schon die Baumaschinen bereit und in ein paar Wochen wird die Piste wohl wieder komplett neu geschoben sein.

Wir übernachten in Kum Futu, aber auch nur deshalb, weil wir noch ein einheimisches Fahrzeug aus dem Straßengraben ziehen müssen. Die Straße ist durch den Regen so glitschig, dass das Auto ohne fremde Hilfe nicht mehr aus dem Graben heraus kommt. Wir helfen gerne. Zum Dank werden wir eingeladen auf dem Dorfplatz für die Nacht zu stehen und abends werden wir ins Gemeinschaftshaus gebeten, um mit allen zusammen 'Nkan' zu trinken. Ein alkoholisches Gebräu aus Mais, das ähnlich wie Buttermilch aussieht und schmeckt, dick ist wie Trinkjoghurt und reinhaut wie Johnny W. Wir schlafen gut in dieser Nacht und am nächsten Morgen geht es weiter. Über We und Wum (so heißen die Orte nun mal) kommen wieder zurück nach Bamenda.

Wir waren schon fast wieder auf dem Weg zurück nach Akum, als uns mitten in der Stadt ein Auto aufhält. Ein 'weißer' und ein 'schwarzer' Arm winken aus dem Fenstern. "Wo kemmts na jetzt her?" fragt uns der Weiße. Martin aus Österreich und Paul aus Kamerun (er spricht perfekt Deutsch mit hessischm Akzent) halten uns auf und laden uns ein. 'Austrian Power Solutions' heißt ihre Firma in Bamenda und sie arbeiten mit Wind-, Wasserkraft und Dieselgeneratoren in KAMERUN, sowie mit Computerschulung und Hard- bzw. Softwareverkauf. Paul hat in Boston studiert, kennt Bill Gates (Microsoft) persönlich, und hat viele Jahre in Frankfurt gearbeitet. Martin kommt aus dem Lechtal(!!), ist Hubschrauberpilot (Herzblatt!) und es ist wieder mal schön, sich über das Allgäu zu unterhalten. Wir können bei Martin am Haus stehen, wir werden versorgt vom Feinsten, und lernen seine beiden Hunde 'Bingo' und 'Bongo' kennen. Die Gastfreundschaft ist überwältigend und schweren Herzens beschließen wir nach 4 Tagen weiterzufahren. Wir wollen uns in Yaoundé um die Visa für die nächsten Länder kümmern.

In Yaoundé treffen die Schweizer wieder, und stehen nachts im 'Club France' (N 3°50.393', O 11°30.413') in Yaoundé. Der hasenzähnige japanische Manager erlaubt uns auf dem bewachten Parkplatz zu stehen. Nur ein kleiner Obolus für die Watchman in der Nacht. Wir zahlen 500 CFA pro Auto. Am Morgen auf dem Parkplatz treffen wir Pater Johannes aus Deutschland. Er ist Pallottiner-Pater in der Mission in Yaoundé und seit Jahren hier. Wir sollen am Nachmittag doch bei ihm mal vorbeikommen und ein bisschen schnacken. Bald sitzen wir zusammen bei einer lecker Ananas und reden über unsere Reise und seine Erfahrungen hier.

(Jetzt kürzen wir den Taxt ein wenig ab, sonst wird es zu langweilig!): Noch in Yaoundé ruft uns Martin an und sagt, wir könnten auch in Bamenda die Visa machen, 10€ pro Visa!?! Kurz entschlossen fahren wir wieder zurück nach Bamenda. Wieder bei Martin, das Wochenende verbringen, dann die Aufklärung, die Visa sind hier doch nicht möglich.
Einmal waren wir abends bei Paul zu Hause eingeladen. Es gab super leckeres afrikanisches Essen und noch weitere Unterhaltung der ganz besonderen Art. Wir saßen bei Paul im Wohnzimmer und schauten Video. Was kam? Ein Krimi? Nein! Comedy? Falsch! Ok, wir outen uns selber und geben es zu; es kam M--i--n--ns--d-l.

Nach ein paar Tagen sind wir wieder zurück nach Yaoundé gefahren, wir warten auf einen wichtigen Brief aus Deutschland. Wir stehen wieder bei dem total netten Pater Johannes auf dem Grund der ältesten Kirche von Yaoundé. Mit Johannes' Hilfe organisieren wir noch etwas Geld (legal natürlich!) und fahren dann doch wieder zurück nach Bamenda, um unsere Visa für KAMERUN zu verlängern. Das ist dort beim Immigration Office (N 5°57.55', O 10°9.4') für 7000 CFA möglich, in Yaoundé kostet es 30500 CFA! Wieder in Bamenda!!! Man kennt uns schon in der Stadt. Die Polizisten winken uns freundlich durch jede Kontrolle, und wir sind wieder ein paar Tage bei Martin und Paul, .... . Es ist schwierig hier weg zu kommen! Besonders bei dieser herzlichen Gastfreundschaft und dem leckeren Essen.

Wir verlassen wieder mal Bamenda und sind auf dem Weg nach Süden in Richtung Douala, um eine Ersatzfeder für unseren Toyo zu finden. Wir wollen noch ein paar Wochen hier in KAMERUN bleiben und abwarten, wie sich die Lage in DR-KONGO entwickelt (Unsere weitere Reise führt uns nach Süden durch GABUN, KONGO (2x) und ANGOLA nach NAMIBIA. In DR-KONGO sind aber zurzeit Unruhen ausgebrochen und deshalb werden wir noch einige Tage hier in KAMERUN verbringen, um die Lage dort weiter zu beobachten).

Auf dem Weg nach Douala versuchen wir so gut es geht die Hauptstraßen zu meiden. Wir wollen schließlich noch etwas von KAMERUN sehen. Wir sind die meiste Zeit auf kleinen und kleinsten Pisten unterwegs, wo auch so manche Unwegsamkeit auf uns wartet. Wir kochen mal selber oder holen uns das Essen direkt vom Straßenrand. Ananas, Acra-Kasawa, Mangos, (auch Buschfleisch) alles zu Spottpreisen. So schleichen wir über schlechte Huckelpisten durch den Regenwald.

Die dichte Vegetation gibt einem hier nicht die Chance die Piste zu verlassen, um einen Schlafplatz zu finden. Die einzige Möglichkeit die wir haben, ist direkt in den Dörfern zu übernachten. Der Anstand verlangt natürlich, das wir erst um Erlaubnis fragen sollten. Wir suchen den Chief und seine Frau, und wie immer bekommen wir voller Stolz die Erlaubnis für die Nacht zu bleiben. Natürlich stehen wir vor seinem Haus und werden dazu auch noch zum Essen eingeladen. Glücklicher Weise hier Englisch gesprochen (besser gesagt Pidgin-Englisch, eine Mischung aus English, Französisch und lokalem Dialekt), als wir wie so oft schon unsere Geschichte 'von DEUTSCHLAND nach KAMERUN' erzählen müssen. Es wird spät in dieser Nacht. Als wir am nächsten Morgen wach werden ist unser Frühstück schon fertig. In der kleinen runden Küchenhütte ist für uns angerichtet. Um 4.00 Uhr ist 'Madam' aufgestanden und hat damit angefangen, das Essen für uns und den Rest der Familie zu kochen. Es gibt Equang. (Kokoyam, Kokoleave, Pfefferschoten, Palmöl. Alles reiben und zum Teig verkneten, dann alles in ein Bananenblatt und 2 Stunden im Wasserdampf kochen). Ein schweres aber leckeres Frühstück, und wir bekommen sogar noch mal eine Portion mit auf den Weg.

Über Douala kommen wir zum 3.Mal während unserer Reise an den Atlantik. KAMERUN ist bekannt für seine schönen Strände und wir werden wirklich nicht enttäuscht. Kribi, der bekannteste Badeort in KAMERUN, sagt uns aber überhaupt nicht zu. Der Ort wirkt auf uns eher wie die 'Trueman-Show'. Alles irgendwie unecht: Hotels ohne Gäste, Straßen ohne Autos, ... nee, irgendwie komisch hier. Wir fahren weiter in den Süden und kommen nach Grand Batanga. Hier haben wir eine Adresse in einer Mission wo wir ein paar Tage bleiben können.
Dort angekommen hat uns Pater Franz herzlichst empfangen. Er ist seit 38 Jahren in KAMERUN und seit 4 Jahren hier in Grand Batanga. Bei unserer Ankunft meinte er, dass wir ziemlich spät dran sind. P. Johannes hatte schon vor einer Woche angerufen und unser Kommen angekündigt. Wir stehen nur 100m vom Strand entfernt oben auf einem kleinen Hügel. Wir beschließen eine Woche Urlaub zu machen. Es ist traumhaft. Im Dorf können wir zu essen kaufen, am Strand sind wir alleine, nur ein paar Fischer und Bootsschnitzer sind da. Die Mission verkauft auch Bier und P. Franz hat einen Fernseher. So können wir auch jeden Abend die EM-Fußballspiele sehen. Keine Wünsche offen! Noch was Lustiges am Rande: Wir sitzen in der Mission beim Fußballspiel, und wer kommt da zur Türe herein? Dagmars größte Ängste werden wahr. Eine Schlange, aber nicht irgend eine sondern eine Schwarze Mamba!!! Schreck und helle Aufregung, ... ein gezielter Machetenhieb eines Einheimischen bringt wieder Ruhe ins Fußballpublikum. Wir laufen jetzt nachts nur noch mit Taschenlampe durch die Gegend.
Wir fahren manchmal in die Stadt nach Kribi ins Internet-Cafe und machen Ausflüge in den Süden bis nach Campo in den Nationalpark. Viele große Tiere gibt es hier allerdings nicht zu sehen, wir haben nur Schmetterlinge und Vögel entdeckt. Klar, hier im Tropenwald sind die Tiere gut versteckt und wir wollen das Auto nicht alleine lassen um auf Wandertour zu gehen. Auch die Flachland-Gorillas bekommen wir nicht zu Gesicht, viel zu tief haben sie sich in den Wald zurück gezogen. Die Menschen essen hier alles was sich fangen lässt und größer ist wie ein Goldhamster. Hier haben wir auch das erste mal einen Affen zu essen angeboten bekommen. Gekocht im Topf war er aber nicht sehr appetitlich und das man die kleinen Hände in der Suppe schwimmen sieht, daran müssen wir uns wohl auch erst noch gewöhnen. :-/

Jetzt stehen wir schon eine Woche in der Mission und bringen unsere Ausrüstung in Ordnung. Kleine Reparaturen und Wartung am Auto, Nähen und Wäschewaschen, Lesen und Baden. Manchmal ist uns sogar langweilig! Urlaub in KAMERUN. Das einzige Manko an diesem schönen Platz hier ist ca. 1mm groß und nennt sich 'Mut Mut'. Eine kleine Fliege, wirklich klein, man sieht sie kaum und sie mag Blut. Sie überträgt zwar keine Krankheiten, hinterlässt aber stark juckende, rote Einstichstellen. Nach 2 Tagen schauen wir aus wie die Streuselkuchen. Überall Einstiche und unser 'Anti-Mücken-Mittel' stört sie nicht im geringsten. Naja, jedes Paradies hat eben auch so seine Schattenseiten, leider. Wir sind schon bekannt im Dorf und wir bekommen auch immer wieder Besuch von der Dorfjugend, für die unsere Digitalkamera das Höchste ist. Immer wieder heißt es Fotos und Videos machen und dann sofort anschauen. Wir fühlen uns sehr wohl hier.

Wir fahren wieder nach Yaounde um ein letztes mal nach unserem Brief zu schauen und uns das Visa für GABUN zu besorgen. Das Visa ist schnell erledigt (Botschaft GABUN: (N 3°53.671', O 11°31.171')), der Brief ist aber immer noch nicht da. Wir beschließen unser Warten zu beenden, zu lange hat uns dieser Brief jetzt schon aufgehalten. Wir verabschieden uns von Pater Johannes und Pater Henry und brechen auf nach GABUN. Auf der Fahrt Richtung Süden erwischt uns nacheinmal der große Regen. Es schüttet wie aus Kübeln und wir sind froh, die Stunden in einem Restaurant zu verbringen beim Essen. Der gekochte Leguan im Topf macht uns nicht wirklich an und wir beschließen beim altbewährten Fisch mit Kasawa zu bleiben. Es schmeckt wie immer vorzüglich! Nur noch mal kurz am Rande: Wir essen seit 6 Monaten von der Straße und hatten noch nie irgendwelche Probleme mit dem Stuhlgang!! Hoffentlich bleibt es so! In Eboro kommen wir wieder perfekt bei einer Mission mit italienischem Pater unter und am nächsten Morgen fahren wir weiter die gute Piste an die Grenze nach GABUN. Die Bauarbeiten auf der Straße sind in vollem Gange und in ein paar Monaten wird wojl auch hier eine vorzügliche Teerstraße bis an die Grenze reichen. Die Ausreise ist schnell erledigt (Immigration und Zoll: N 2°19.515', O 11°26.177') und wir können auf einer kostenlosen(!) Fähre nach GABUN übersetzen.

FAZIZ KAMERUN: Es war nie langweilig hier. Jede Menge wirklich super Leute kennengelernt (Marin, Paul, Pater Johannes, Pater Franz, ... danke für alles!) und die Infrastruktur ist perfect. Hier gibt es alles zu kaufen, außer vielleicht die passende Blattfeder für unseren Toyo, und es ist nicht teuer hier zu leben. Der Internetzugang ist fast überall extrem schnell und günstig (400-500 CFA/Stunde).

KAMERUN ist viele nette Leute treffen!


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