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MAROKKO/WESTSAHARA |
7.-17.Tag: 30.12.2003 - 10.1.2003
Ceuta - Larache - Khenifa - Marrakech - Gouelmim - Assa - Tan Tan -
Tarfaya - Boujdour - Dakhla - Nouadhibou
Der Grenzübertritt ist geschafft, wir sind in Afrika, MAROKKO. Die professionellen Grenzschleuser waren sehr hilfreich. Gegen harte Euros haben sie uns schnell über die Hürden der Grenzformalitäten geholfen. OK, 5€ sind ein angemessener(?) Preis. Die Fähre war mit 95€ dann
doch nicht so teuer wie erwartet, aber eben nur 35 Minuten!!
Heute ist der 5.1.2004, wir verbringen die Nacht in der Wüste am Rande eines
Oueds (Flussbett) bei Assa. Wir haben vorher die wildesten Geschichten über MAROKKO
gehört, wie gefährlich es sei und wie grimmig die Menschen hier sind. Das ist wirklich totaler Quatsch. Alle sind total freundlich zu uns und winken uns immer zu. Die Marokkaner empfangen uns mit einer herzlichen Gastlichkeit und sind sehr hilfsbereit. An den Polizeikontrollen werden wir immer mit einem Lächeln weitergewunken, keiner will 'Bakschisch', während die Einheimischen vor der Polizei ihr gesamtes Fahrzeug zerlegen müssen. Autos, Mofas, Fahrräder und Eselskarren (wir glauben, bei dem Esel war der TÜV abgelaufen) müssen stehen bleiben , wir nicht.
MAROKKO ist wirklich eine Reise wert. Ein Polizist hat uns mal zum Smalltalk angehalten, mit Händen und Füßen haben wir unsere Lebensgeschichte erzählt, er hat uns Bilder von seinen Kindern gezeigt, nach unseren gefragt (!!?!?!?) und uns zum Abschied dann noch einen Rettich geschenkt, der wirklich lecker war.
Essen und Leben ist hier sehr billig. Unser Sylvestermenü hat nur ca. 7€ gekostet,
und das Camp in Larache (N 35°9.711', W 6°8.535'),
ist sogar kostenlos mit 24h warmer und wirklich leckerer Küche zum kleinen
Preis!
Der Plan für die nächsten Wochen. Wir werden ein wenig in MAROKKO herumfahren,
am 6.1. die Rallye DAKAR in Tan Tan treffen und dann weiter in Richtung WESTSAHARA am Meer entlang fahren zur Grenze von
MAURETANIEN nach Nouadhibou. Dort transportiert der längste Güterzug der Welt das Eisenerz aus der Wüste
in den Atlantikhafen. Wir wollen mit diesem Zug von West nach Ost auf einem leeren
Wagon mit dem Toyo nach Atar mitfahren. Wir sitzen dann 12 Stunden im
Auto auf dem Zug, aber so haben wir einen sicheren Weg durch die Minengürtel an der Grenze. So sehen wir noch viel Sand und Dünen und umgehen den Stress mit der anderen Route; diese führt mit einheimischem Führer, der mit im Auto sitzt(!), an der Küste entlang in Richtung Süden,
wobei Zeitdruck und Hetze an der Tagesordnung sind.
So, heute ist der 12. Januar und alles ist eben ganz anders gekommen wie
erwartet. Wir haben uns auf der langen Fahrt in den Süden von MAROKKO mit
Susanne und Thomas aus dem schönen Frankenland zusammen getan. Sie sind mit
einem Mercedes Bus unterwegs und wollen das Auto in MALI oder SENEGAL/GAMBIA
verkaufen. Rolf und Babsi sind mit ihrem LKW auch dabei. Wir fahren die
langweiligen Strecken in WESTSAHARA zusammen und finden gemeinsam immer wieder
die schönsten Übernachtungsplätze. Meistens am Strand (der Atlantik ist fast
immer in Sichtweite), und auch immer wieder in den schönen Dünen, wo sich so
ein 2-Rad angetriebener Mercedes schon mal festfahren kann. Rolf hat ne Winde
am LKW, .. alles kein Problem.
WESTSAHARA ist ein besonders reizlosen Land, wenn
man an der Küste entlang fährt. Das einzige was man während der Fahrt zu tun
hat ist immer wieder die Windrichtung zu checken und auf Rückenwind zu hoffen.
Auf der Strecke kommen wir immer wieder in Regen, der Wind pfeift von schräg
hinten gegen das Auto, und die einzige Abwechslung die wir haben sind die 2
RADFAHRER (!!) auf dem Weg nach Dakar zu bedauern und sich über die
Dieselpreise zu freuen. Hier in der WESTSAHARA kostet der Liter nur ca. 0,30€.
Da kann man nur neidisch werden, was? Jaja, solche Preise hatten wir auch mal!
Eine gute Gelegenheit, den Zusatztank mal auszuprobieren und siehe da, er ist
dicht und funktioniert tadellos.
Wir essen frischen Fisch und lassen es uns
richtig gut gehen. Auf dem Auto von Susi und Thomas steht hinten in großen
Buchstaben geschrieben: "Ab in den Süden, der Sonne hinterher." Der
Spruch ist die volle Wahrheit. Es regnet immer wieder und wir fahren der Sonne
hinterher. Prächtige Gewitter entladen sich nachts über dem Atlantik und wir
sitzen im Dachzelt und genießen das Schauspiel aus dem Logenplatz.
Irgendwann
ist es geschafft und wir kommen an die Grenze MAROKKO/MAURETANIEN. Schlagartig
hört der Asphalt auf und das richtig harte Geländefahrerleben beginnt. Da es
keinen Konvoi mehr gibt ist der Grenzübertritt für afrikanische Verhältnisse
schnell erledigt. Nur ca. 3 Stunden und SCHON sind wir in MAURETANIEN. Die
Angaben im Därr/Durch Afrika stimmen nicht mehr ganz. Es sind nur 2 Punkte
anzufahren. Einen Grenzposten
zur Ausreise aus MAROKKO (N 21°25.477', W 16°57.457') und dann, 16km
weiter, einen Grenzposten zur Einreise nach MAURETANIEN (N 21°17.175', W 16° 57.944').
Hier werden sämtliche Einreiseformalitäten erledigt. Zoll, Polizei,
Devisendeklaration, alles in kleinen zerfallenen Steinhäuschen ohne Strom, so
das nicht einmal unser Auto kontrolliert wurde, es war eben schon zu dunkel.
So, jetzt sind wir also in MAURETANIEN!