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DJIBOUTI

DJIBOUTI

DJIBOUTI 1€ = 220 DFr

439.-442. Tag (07.03.2005 - 10.03.2005)
Galafi - Yoboki - Dikhil - Djibouti

Die Einreise (N 11°43.024', O 41°50.228') ist leider nicht mit vorhin zu vergleichen. Wir sind wieder in einem Franzockenland. Unhöflich und mit viel Rennerei müssen wir die einzelnen Stationen durchlaufen. Es geht aber alles korrekt zu und bald haben wir die Grenze hinter uns gelassne.

Es wird immer heißer und wir fahren durch richtiges Wüstengebiet. Keine Sanddünen oder so, nein, eher die langweilige Version von Wüste. Steine, Sträucher, Felsen. Nicht viel Abwechslung fürs AUge, aber wir hatten ja die letzten Monate genug Grün gesehen. Unspektakulär geht es zügig in Richtung Meer, in Richtung Hauptstadt, in Richtung Djibouti.

Wir hatten gelesen, das Djibouti zu den wohl teuersten Reiseländern auf unserer Route zählen wird. Unser Reiseführer vermittelte uns, das ein billiges Zimmer ca. 20-30US$ kostet, Camping in der Hauptstadt fast unmöglich ist und das z.B. ein Bier im Supermarkt ca. 5 US$ kostet. Und hier mußten wir uns auch noch um undere Heimreise, Container und Flug kümmern. Naja, mit gemischten Gefühlen fahren wir in die Stadt ein.

In erster Linie ist hier Auffällig, wie viele Weiße hier zu treffen sind. Die Fremdenlegion hat hier eine große Kaserne, Amis sind da, ... das erklärt wohl auch das hohe Preisniveau. Wir fahren herum und suchen erst mal eine Bank, wo wir mit der VISA-Karte Geld holen können. Nach einigem Herumfahren finden wir einen ATM (N 11°36.161', O 43°9.159'). Doch hier gleich mal ein riesen Problem: Vor der kleinen Bank stehen 3 Schwarze auf der Straße, weisen uns ein, zeigen uns den Parkplatz und rufen ständig:'Yes ... here .... money ... VISA-card ... NO PROBLEM ... NO PROBLEM'. Wir sind natürlich gewarnt, ein Neger, der 'no problem' sagt, das heißt nichts Gutes! 'No Problem' bedeutet im allgemeinen, das haben wir gelernt, 'Many problems' bis 'unmöglich'. Wir parken an der Straße, und bleiben erst mal im Auto sitzen und beratschlagen, was zu tun ist. Außer den hilfsbereiten Menschen die uns immer noch herrufen und wie wild in der Luft herumfuchteln, stört uns, das die Bank schon geschlossen hat. Wir hatten es schon mal, das der Automat unsere Karte schluckt (Mocambique, Pemba). Sowas darf natürlich nicht nochmal passieren. Deshalb benützen wir unsere Karte nur an geöffneten Banken.

Während wir immer noch im Auto sitzen und uns beraten kommt auf einmal ein Weißer ans offene Autofenster und sagt freundlich:"Aha, 'OA' (INFO: Autokennzeichen OA-N4), Oberallgäu, wo kommt ihr denn her? Immenstadt, Oberstdorf, Hindlang, Sonthofen, ... ?'. Verständlicherweise steht uns beiden der Mund weit offen und wir haben wohl ein ziemlich blödes Gesicht gemacht. Wir stottern 'Sontofen' und unser gegenüber stellt sich vor als Erwin, aus der Gegend von Aachen und er sagt weiter:' Ein Arbeitskollege von mir hier kommt aus' er grübelt kurz 'Rauhenzell, kennt ihr das?'. (Zur Info: Rauhenzell ist ein kleines Kuhdorf, 5km von Sonthofen entfernt.

'Wo schlaft ihr denn heute' fragt er weiter. Die frage war wichtig. So wurden wir daran erinnert, den Mund mal wieder zu zu machen und die Zunge etwas zu befeuchten. Aber mehr als ein 'ÄÄÄÄÄÄÄÄH' kam nicht heraus. 'Na dann kommt erst mal mit zu mir. Habt ihr durst, wollt ihr was essen? Fahrt mir einfach mal hinterher. Er springt in sein Auto und düst los.
Wir starten die Maschine, schauen uns an 'Gimmi 5'. Direkt am Beach öffnet sich das Tor zu einem schönen großen Grundstück, wir fahren rein, und Erwin erklärt uns, wir sollen uns wie zu Hause fühlen. Da ist der Pool, da ist der Kühlschrank, 'kommt rein ins Haus, es ist zu heiß hier draußen, drinnen haben wir AirCon'. Wir werden von der ganzen Familie herzlich begrüßt, wir essen zusammen und Erwin macht ein Telefongespräch: "Du Alex, komm mal rüber, ich habe Besuch, da wirst Du Dich aber wundern!'. Während wir beim Essen sitzen klingelt es an der Tür und erst kommt eine Kiste ERDINGER WEISSBIER (!!), und dann ein überrascht schauender Alex (aus Rauhenzell) herein. 'Ja servus, was macht denn ihr hier?". (Alex kommt mir bekannt vor, ich habe sein Gesicht schon irgendwo mal in Sonthofen gesehen). Wir begrüßen uns kurz wechseln ein paar Worte, machen aus, das wir morgen auf sein Grundstück umziehen. Dann isser wieder weg und der Abend nimmt so seinen Lauf. (Nein, wir haben das Bier nicht angerührt!).

Jetzt muß ich vielleicht mal ein wenig was aufklären: Aaalso: Erwin und Alex sind Soldaten bei der Bundeswehr. Sie sind hier im Rahmen von Auslandsprojekten stationiert. Erwin ist Fernmelder und hat was mit dem Aufbau eines Funknetzes zu tun, Alex ist 'Instler' und unterrichtet die Polizei hier in Djibouti, wie man einen vernünftigen Fuhrpark aufbaut.

So, unser unterkommen in Djibouti ist also gesichert. Nun geht es an die Regelung der Heimkehr: Auch das kein Problem, Alex und Erwin ziehen ja auch immer mit ihrem gesammten Hausstand um. Erwin macht ein paar Telefonate und schon haben wir Termine bei den 2 verlässlichsten Container-Agenturen in Djibouti. Was jetzt passiert ist absolut untypisch für Afrika.

Zusammenfassung:
Tag 1: Ankunft in Djibouti und zufälliges Treffen der richtigen Leute.
Tag 2: Termine mit Schiffsagenturen und Festlegung auf 'SAVON RIES'
Tag 3: Verpacken der Toyo in den pünktlich bereitstehenden Container!
Tag 4: Buchen des Rückflug und Nachts um 23:30 Uhr Abflug in Richtung München!

H A L L O, Ja?? Das sind 4 Tage, jeder Tag mit 100% Erfolg und nicht ein einziges Unglück, niemand hat auch nur einmal 'NO PROBLEM' gesagt oder getan, es lief einfach wie am Schnürchen.

Die letzten 3 Tage waren wir bei Irmgart und Alex untergebracht. Plötzlich ging alles schnell, ...ZU schnell! Man, die letzte Nacht im Dachzelt schlafen, Gepäck aufteilen (Fluggepäck auswählen), und Auto zum verschiffen vorbereiten. Nochmal volltanken. Auto im Hafen abgeben, kurze Diskussion, also gut, wir können das Auto selber im Container verstauen. Alles verzurren, Container zu, Zollsiegel, Vorhängeschloß, .... manno, wir sind jetzt Backpacker, zu Fuß in Afrika unterwegs, unser Toyo, ja, UNSER TOYO ist nicht mehr da, ... Mann, ist das ein beschissenes Gefühl! Alles geht schnell. Extrem schnell. Unsere Stimmung ist total gedrückt, .... ES GEHT HEIM!!

Noch was zum Flugticket: Direkt bei der Shipping Agentur (siehe 'INFO für TransAfrika', oben), ist auch ein Reisebüro angeschlossen. Der freundliche und kompetente Mitarbeiter sucht unsere Flüge heraus. Der Toyo wird am 16.3. verladen, heute ist der 9.3., wir wollen erst fliegen, wenn der Toyo auf dem Schiff ist. Er bestätigt uns immer wieder das wir am 17.3. fliegen können, genug Platz in der Maschine. Beim ersten mal fragen über den Flugpreis sagt er uns, das es 1254 US$ pro Nase kostet. Whow, Hammer. Wir erklären, das wir keinen direktflug brauchen, ruhig mit umsteigen. OK, 630 US$ pro. Wir fragen, gibt es nicht noch was billigeres? Suchen, ... 520 US$. OK, das klingt ja akzeptabel.

Wir spazieren wieder etwas durch die Stadt, machen Fotos, essen, und entscheiden uns später, unseren Rückflug doch gleich zu buchen. Wieder im Office fragen wir nochmal nach dem Preis, 520 US$. Keine Ahnung warum, aber zufällig sagt Deggi zum Angestellten, das wir Deutsche sind. Ach so, klimper im Computer, das Ticket kostet plötzlich nur noch 476US$. Tolle Überraschung, dann buchen wir sofort! Wieder kläppert die Tastatur und dann die schlechte Nachricht, der Flieger ist ausgebucht. Mann, Mist. Wann geht ein anderer Flieger? Am 24.3. war die Antwort. Menno, das ist zu spät. Was haben wir noch für Möglichkeiten? fragen wir. Dann kommt die Überraschende Nachricht. IHR KÖNNT DANN NUR NOCH HEUTE FLIEGEN! Es ist jetzt 18:00 Uhr. Alle Banken haben zu, wie kommen wir jetzt an das Geld für den Heimflug? Schließlich müssen wir JETZT bezahlen! Zu unserem Glück ist hier im Office auch eine AmericanExpress niederlassung. !! Das Erste und Einzige Mal, das wir hier in Afrika unsere AmEx-Kreditkarte einsetzen können. Ohne sie hätten wir den Rückflug nicht buchen können.

Mit dem Matatu geht es zurück zu Irmgart und Alex. Wir berichten von der Neuigkeit, das wir noch HEUTE in den Flieger steigen. Nachts um 23:30 hebt er ab! Alex organisiert noch einen kleinen Imbiss am Strand für uns, und dann fährt er uns zum Flughafen. Einchecken, Umarmungen, Grüße und Verabschiedung, und schon sind wir in der Wartehalle zu unserem Flieger.

Wir hatten ja keinen Direktflug gebucht und so müssen wir mehrere Stationen abklappern: Djibouti, Sanaa (JEMEN), Rom (ITALIEN), Frankfurt (DEUTSCHLAND) und schließlich München (BAYERN). Mit 1 Stunde Verspätung hebt der Flieger ab und wir verlassen AFRIKA. Tränen fließen!

FAZIT: DJIBOUTI hat nicht sonderlich viel zu bieten und wir haben eh nur die Hauptstadt gesehen. Nicht besonders schön, aber Zweckmäßig. Ohne die Hilfe unserer deutschen Freunde hätten wir bestimmt ein paar Tage länger gebraucht, um die Heimreise zu organisieren. Danke nochmal für alles.

 


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